Werden die Badeseen zu Corona-Hotspots? Hitze und Unvernunft machen Forschern Sorgen!


Was für eine tierische Hitze in Deutschland. Über das gesamte Wochenende hatte sich der Sommer von seiner besten Seite gezeigt. Und in der Folge für volle Strände an der Küste und an vielen Badeseen in Deutschland gesorgt. Besonders am Berliner Schlachtensee war es schwierig die Abstandsregel korrekt einzuhalten. Zudem trug so gut wie keiner der Badegäste einen Mund-Nasen-Schutz. Kein Wunder also, dass die Wissenschaftler bei diesem Anblick kalte Füße bekommen und nun verstärkt Badeverbote fordern.

Niemand kontrolliert die Abstände zwischen den Badegästen

Die große Hitze hat am Wochenende für volle Strände, Badeseen und Schwimmbäder besorgt. Wegen der unerträglichen Hitze konnten es viele Bundesbürger kaum erwarten sich ins kühle Nass zu stürzen. Besonders in Berlin war die Hitze mit 36 Grad schier unerträglich. Am Strandbad Plötzensee nahmen die Badegäste bis zu 3 Stunden Wartezeit in Kauf. Das gleiche Spiel mussten die Badegäste auch am Wannsee, am Schlachtensee und am Müggelsee beobachten. Die Behörden hatten wegen des großen Andrangs sogar die Schließung ins Auge gefasst. Denn natürlich war es schier unmöglich, in dieser Situation die wegen Corona gültigen Sicherheitsabstände einzuhalten. Denn auch eine Reise ins banachbarte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist wegen der Corona-Regeln für Tagesgäste aus Berlin und Brandenburg nicht erlaubt. Deshalb bleibt den Berlinern zur Erfrischung aus Ermagelung an Alternativen quasi nur die Suche vor der eigenen Haustür. Und dieser Platzmangel könnte zu einem Problem werden und die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen lasssen. Denn Abstand halten ist in dieser Situation einfach nicht möglich. In den letzten 7 Tagen hatte Berlin sowieso bereits die dritthöchste 7-Tages-Inzidenz hinter Hamburg und Nordrhein-Westfalen vorzuweisen. Durch die Ausflüge am Wochenende dürften diese Zahlen nun wohl kaum zurückgehen.

Behörden wollen Badeverbot als letzte Konsequenz einsetzen

Im Augenblick werden in Berlin 10,1 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 7 Tage verzeichnet. Sollte dieser Wert auf 35 ansteigen wird es kritisch. Ab 50 droht ein erneuter Lockdown. Doch die Ansteckungen mit dem Coronavirus gehen oftmals mit ein wenig Zeitverzögerung einher. Deshalb wird man bei den Behörden in den nächsten 7 bis 10 Tagen ganz besonders auf die weitere Entwicklung achten, um den Einfluss dieses heißen Wochenendes auf die Infektionszahlen zu beobachten. Sollten die Zahlen stark ansteigen, ziehen die Behörden sozusagen als letzte Möglichkeit ein komplettes Badeverbot in Betracht. In Hennef gilt bereits ein Badeverbot seit Ende Mai, das das Kölner Verwaltungsgericht als rechtmäßig bestätigt hat. Dort hatte die Kommune argumentiert, dass die kleine Strandfläche und der erwartete Besucherandrangs zu Problemen führen könnten. Zuletzt war in Baden-Württemberg der Breitenauer See gesperrt worden, nachdem an einem Wochenende im Juli 10.000 Besucher sowohl die Abstandsregeln als auch die Maskenpflicht nicht beachtet hatten.

Droht in den Badeseen erhöhtes Infektionsrisiko?

Experten halten das Risiko einer Infektion beim Schwimmen für eher gering. In Frei- und Schwimmbädern, sei das Schwimmen wegen dem Chlor und anderen Desinfektionsmittel so gut wie bedenkenlos. Allerdings sei die Situation in kleinen Gewässern jedoch ein wenig anders. Hier soll laut Umweltbundesamt “ein gewisses Infektionsrisiko bestehen, auf welches der Badegast generell vor Ort hingewiesen werden sollte”, schrieb das Bundesamt bereit im März in einer Stellungnahme. Da dem Wasser kein Desinfektionsmittel zugesetzt werde, könnten die Krankheitserreger in diesem Wasser länger überleben. Deshalb sollten Menschen mit Atemwegsinfekten oder Durchfall generell auf das Baden in Seen verzichten, um sich selbst zu schützen und auch, um auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen. Wie man also sieht, kann vor allem an Badeseen ein Infektionsrisiko nicht ganz ausgeschlossen werden.

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