Wie Newcomerin Helena Zengel mit elf Jahren Hollywood erobert


Mit Tom Hanks vor der Kamera

Mit der Hauptrolle im Film “Systemsprenger” hat Helene Zengel mit gerade mal elf Jahren ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Drama ist der offizielle deutsche Vorschlag für die Kategorie “bester fremdsprachiger Film” für die Oscars 2020. Zengel spielt darin die neunjährige Benni, die wegen ihres aggressiven Verhaltens kein Zuhause findet.

Zengel begann bereits mit fünf Jahren mit der Schauspielerei. Am Sonntag (10.11.) ist sie im neuen Inga-Lindström-Film “Familienfest in Sommerby” im ZDF (20:15 Uhr) zu sehen. Aktuell steht sie mit Hollywood-Star Tom Hanks (63, “Forrest Gump”) für die Bestseller-Verfilmung “News of the World” in den USA vor der Kamera. Wie sehr sich ihr Leben mittlerweile verändert hat, verrät die Schauspielerin im Interview mit spot on news und gerät über die Dreharbeiten mit Hanks regelrecht ins Schwärmen.

Du eroberst bereits mit elf Jahren die Filmwelt. Wann war für dich klar, dass du Schauspielerin werden willst?

Helena Zengel: Den einen Tag gab es nicht, das war irgendwie immer klar. Ich habe ja schon sehr früh angefangen, mich vor der Kamera auszuprobieren und dann hat es mir einfach irre gut gefallen. Ich fühle mich sehr wohl vor der Kamera. Ich mag dieses Kribbeln, wenn es heißt “and action”.

Der Film “Systemsprenger” mit dir in der Hauptrolle ist ein echter Überraschungshit und die deutsche Oscar-Hoffnung. Wie sehr hat dich dieser Erfolg überrascht?

Zengel: Sehr! Ich habe natürlich gehofft, dass der Film erfolgreich wird, aber das hätte ich mir nicht vorstellen können. Es gibt ja so viele Dinge, die zusammenpassen müssen. Ich glaube, das gesamte Team ist total überrascht gewesen. Ich finde es toll, einfach toll. Auch, dass so viele Leute ins Kino gehen.

Wie hat sich dein Leben seit “Systemsprenger” verändert?

Zengel: Na zuallererst mal habe ich Tom Hanks kennengelernt (lacht). Und ich durfte hierher in die USA. Ohne “Systemsprenger” wäre das bestimmt nicht passiert. Das ist mega aufregend. Aber sonst hat sich eigentlich nicht so viel geändert. Da ich gerade so weit weg bin, bekomme ich im Moment auch nicht so viel mit. Und ja, genau das, also das Reisen, das ist neu in meinem Leben.

Wie nervös warst du vor dem ersten Drehtag mit Tom Hanks?

Zengel: Oh ja, schon etwas… aber auch nicht zu sehr. Ich hatte auf jeden Fall Schmetterlinge im Bauch. Aber Tom hat es mir auch sehr leicht gemacht. Überhaupt das gesamte Team hier ist immer für mich da. Es ist ja auch für die Amerikaner nicht so selbstverständlich mit einem deutschen Kind zu drehen.

Wie hast du den Hollywood-Star erlebt?

Zengel: Tom ist wirklich sehr, sehr nett. Ein bisschen wie ein väterlicher Freund. Wenn ich mal etwas nicht gleich verstehe, hilft er mir sofort und er ist so witzig! Es vergeht kein Tag, an dem er mich nicht zum Lachen bringt. Wenn er zum Beispiel versucht deutsche Wörter nachzusprechen, klingt das oft total schräg und er freut sich dann, wenn ich mich vor Lachen krümme…

Die Dreharbeiten finden in den USA statt. In Schweden wurde der Lindström-Film gedreht – wie bekommst du das mit der Schule organisiert?

Zengel: Na ja, der Lindström-Film wurde ja in den Sommerferien gedreht, das war auch sehr schön. Schweden ist sehr besonders. Hier in den USA habe ich eine Lehrerin, Carolyn heißt sie. Mit ihr mache ich jeden Tag Unterricht und außerdem ist sie auch immer mit am Set und kümmert sich um mich.

Wie reagieren deine Mitschüler und Freunde auf deinen Erfolg?

Zengel: Ich denke, sie freuen sich für mich. Sie fragen viel, was ja ganz normal ist. Ich glaube, die meisten finden es spannend und würden gerne mal mitkommen. Aber es spielt auch nicht so eine große Rolle. Ich bin ja nach wie vor die Helena, die sie kennen und wenn ich wieder in der Schule bin, sind die Pausenspiele wichtiger als die Kamera.

Bestärken dich deine Eltern darin, eine Schauspielkarriere anzustreben oder wünschen sie sich lieber einen anderen Beruf für dich?

Zengel: Meine Mutter ist ja mit mir gemeinsam hier in den USA. Wenn sie sich einen anderen Beruf wünschen würde, wäre sie glaube ich nicht mit mir hierher gefahren. Das ist ja schon eine ganz schöne Veränderung. Wir sind ja quasi für eine Zeit hierher umgezogen.

(obr/spot)

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