Zeckenalarm in Deutschland – So groß ist die Gesundheitsgefahr


Auch in diesem Jahr scheinen sich die Zecken in Deutschland wieder extrem vermehrt zu haben. Besonders gefährlich sind in diesem Zusammenhang die mit dem FSME-Virus infizierten Zecken sowie die erst seit kurzer Zeit in Deutschland zu findende Tropenzecke Hyalomma. Bereits seit mehreren Jahren erhöht sich die Anzahl dieser Blutsauger ständig. In diesem Jahr konnten Forscher sogar 3 neue Risikogebiete infizieren, wo sich die Tiere extrem vermehrt haben. Im Angesicht dieser Entwicklung ist mit zahlreichen Fällen von Boreliose und Meningitis zu rechnen.

Forscher besorgt wegen Tropenzecke Hyalomma

Wegen der gestiegenen Verbreitung der Tropenzecke Hyalomma machen sich die Forscher besonders große Sorgen. Denn diese Art überträgt laut einem der führenden Zeckenexperten Deutschlands, Gerhard Dobler`, besonders häufig das Virus, das zur Erkankung an FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) führen kann, Diese Form der Hirnhautentzündung stellt eine große Gefaht für die menschliche Gesundheit dar. Dobler warnt im Interview mit dem Magazin “Wir” vor einem extremen Zecken-Sommer. Denn durch den milden Winter konnten sich die Tiere in diesem Jahr extrem vervielfältigen. Deshalb sollte man bei der Freizeit im Grünen jetzt besonders vorsichtig sein.

Wird auch 2020 zu einem extremen Zeckenjahr?

Gerhard Dobler jedenfalls ist sich ziemlich sicher, dass nun bereits zum dritten Mal in Folge mit einer extremen Vermehrung der Zecken zu rechnen ist: “Unsere bisherigen Zählungen in März, April und Mai sprechen dafür, dass es ähnlich hohe Zeckenzahlen geben wird wie 2018 und 2019, es wird also wieder ein hohes Zeckenjahr werden.” In den beiden vorherigen Jahren waren in dieser Hinsicht bereits Rekorde aufgestellt worden. Bei einer Probezählungen in Ostbayern, das als Modelgegend einen starken Aussagecharackter hat, konnten in nur 1,5 Stunden 600 Tiere eingesammelt werden. Schon im Jahr 2019 war das Ergebnis ähnlich hoch ausgefallen. Diese Folge von extremen Zeckenjahren überrascht auch die Forscher. Denn in den neun Jahren zuvor konnten bei den Testzählungen immer nur jeweils 240 Tiere eingesammelt werden. Besonders besorgniserregend ist dabei auch die Tatsache, dass sich der Bestand der älteren Zecken verdreifacht hat. Ältere Zecken übertragen das gefährliche FSME-Virus sehr viel häufiger als die frisch geschlüpften Tiere.

Starker Anstieg der Zecken-Population in Deutschland

Ein Grund für die hohe Anzahl an erwachsenen Zecken, könnten laut der Experten in den Wetterveränderungen der letzten Jahre begründet sein. Das Klima der letzten Jahre hat dafür gesorgt, dass die Saison der Zecken früher beginnt und später endet. Dies erhöht den Zeitraum in dem man sich vor Zecken schützen muss im Durchschnitt um zwei zusätzliche Monate. Zudem findet man die Tiere nun auch in Gebieten in denen sie zuvor nicht heimisch gewesen waren. Ein Beispiel sind

Gebirgslagen über 800 Meter Höhe. Dobler warnt deshalb: “Es gibt jetzt bereits FSME-Fälle in größeren Höhen.” Für Leute die in FSME-Risikogebieten leben oder dort ihren Urlaub verbringen möchten, empfiehlt der Experte eine vorsorgliche FSME-Impfung.

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