Bereits Anfang August war Gesundheitsminister Karl Lauterbach am heimtückischen Coronavirus erkrankt. Aus diesem Grund musste sich der SPD-Politiker auch in Quarantäne begeben. Doch 6 Tage nach seinem positiven Testergebnis hatte Lauterbach dann an einer Sitzung des Kabinetts teilgenommen. Nun sind offenbar zwei Anzeigen gegen Lauterbach eingereicht worden. Denn angeblich soll der Minister zum Zeitpunkt der Sitzung noch Symptome seiner Erkrankung aufgewiesen haben.
Offenbar wird vermutet, dass der Gesundheitsminister bei seiner kürzlich bekannt gewordenen Corona-Infektion gegen die Isolationspflicht verstoßen haben könnte. Aus diesem Grund soll nun der ehemalige Berliner Abgeordnete Marcel Luthe Anzeige erstattet haben. Darin wirft Luthe Lauterbach vor, die Isolation bei seiner Corona-Infektion vorzeitig abgebrochen zu haben. Und dass, obwohl Lauterbach zu diesem Zeitpunkt noch Symptome einer Erkrankung aufgewiesen haben soll. Ein vorzeitige Beendigung der Quarantäne von 10 Tagen ist unter normalen Umständen nur möglich, wenn die infizierte Person zuvor seit 48 Stunden keine Symptome mehr aufweist. Doch Lauterbach hatte an der Sitzung des Kabinetts teilgenommen, obwohl er sich nach eigenen Aussagen nicht ganz wohlgefühlt hatte. Bei der ARD hatte Lauterbach am 9. August erklärt, dass er wieder negativ sei und sein “PCR-Test weit über 30 liegt, sodass ich also nicht mehr als ansteckend gelte”. Bei Twitter hingegen hatte Lauterbach geschrieben: “Hoffe, die Genesung ist bald komplett.” Dies interprätiert Luthe als Hinweis, dass der SPD-Politiker offenbar zu diesem Zeitpunkt noch Symptome hatte.
Am Montag erklärte Luthe: “Der Grundsatz der Gleichbehandlung gebietet es, den Fall nun öffentlich aufzuklären und Herrn Lauterbach zur Verantwortung zu ziehen.” Lauterbachs Ministerium hat die Vorwürfe in einer Stellungnahme bereits zurückgewiesen. “Der Minister war 48 Stunden symptomfrei, bevor er am Mittwoch das Kabinett besucht hat”, hatte das Gesundheitsministerium auf Nachfrage der Zeitung “Welt” geantwortet. Zugleich kritisierte Luthe, dass andere Bundesbürger, “denen solche Verstöße vorgeworfen werden, dafür bestraft werden können”. Diese spiegelt offenbar auch die Meinung von AfD-Politikerin Eva-Marie Doerfler wieder. Sie hatte zuvor ebenfalls Anzeige gegen Lauternach erstattet. “Ein Mann, der ein ganzes Land mit wirren, haltlosen und unsäglichen Regelungen gängelt, diese aber selber nicht einhält, ist untragbar als Minister”, gab Doerfler in diesem Zusammenhang zu Protokoll. Der 4-fach geimpfte Lauterbach hatte am 4. August seine Erkrankung verkündet. Am 5. August hatte er leichte Symptome bestätigt und das Covid-Medikament Paxlovid zur Behandlung seiner Erkrankung eingenommen.
