Eine unerwartete Wendung im Streit um die Zukunft der Atomkraft in Deutschland: Der AKW-Dienstleister Nukem hat erklärt, dass die letzten sechs Atomkraftwerke, die zwischen 2021 und 2023 vom Netz genommen wurden viel schneller wieder hochgefahren werden können als gedacht! Kommt das Atom-Comeback in Deutschland?!
"Wenn es eine politische Entscheidung dafür gibt, kann Deutschland schon ab 2030 von günstigem und sicherem Strom profitieren“, sagt Thomas Seipolt (58), Chef des auf den Rückbau und die Betreuung von AKWs spezialisierten Unternehmens Nukem. Allerdings setzt er eine klare Bedingung: "Der Rückbau muss am besten sofort gestoppt werden.“ Diese Aussage steht im krassen Gegensatz zu bisherigen Behauptungen von Politikern und ehemaligen AKW-Betreibern. Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) bezeichnete den Atomausstieg als "unumkehrbar“. Auch Ex-AKW-Betreiber wie E.on und EnBW haben wiederholt betont, dass ein Wiederhochfahren der stillgelegten Anlagen nicht mehr möglich sei, da der Rückbau bereits zu weit fortgeschritten sei. Doch Nukem-Chef Seipolt widerspricht vehement: "Wir sehen eine realistische Comeback-Möglichkeit für die Atomkraft und machen der neuen Bundesregierung daher ein konkretes Angebot.“ Laut ihm geht es dabei nicht nur um eine sichere Stromversorgung, sondern auch um "wettbewerbsfähigen Strom für die Industrie und Unabhängigkeit von Importen“.
Die Kosten für die Instandsetzung der stillgelegten Meiler beziffert Seipolt auf „ein bis drei Milliarden Euro pro Kraftwerk, je nach Rückbau-Status“. Sollte die Politik grünes Licht geben, könnten diese Anlagen laut Nukem noch weit über das Jahr 2050 hinaus Strom produzieren. Damit würde Deutschland langfristig von einer stabilen und kostengünstigen Energiequelle profitieren.
Das überraschende Angebot kommt genau zum richtigen Zeitpunkt – mitten in den schwarz-roten Sondierungsgesprächen. Während CDU und CSU ein Wiederhochfahren der stillgelegten AKWs befürworten, lehnt die SPD dieses Vorhaben strikt ab. Nun liegt mit dem Vorschlag von Nukem ein konkretes Angebot auf dem Tisch, das die Diskussion neu beleben könnte. Für Friedrich Merz und seine Partei könnte dies ein willkommener Impuls sein, ihre energiepolitischen Pläne voranzutreiben. Doch die Frage bleibt: Werden Union und SPD in dieser zentralen Frage einen Kompromiss finden – oder droht die Debatte zu einem Zankapfel in den Koalitionsverhandlungen zu werden?
Unabhängig von der politischen Entscheidung zeigt das Angebot von Nukem, dass technisch mehr möglich ist, als viele bisher annahmen. Ob Deutschland jedoch tatsächlich den Weg zurück zur Atomkraft einschlagen wird, hängt letztlich von den Prioritäten der künftigen Regierung ab. Sicher ist: Die Diskussion um die Rolle der Kernenergie ist noch lange nicht beendet.