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Bundesregierung geht gegen zunehmende Vereinsamung von Menschen vor

Mehr Forschung, Modellprojekte und kürzere Wartezeiten für Therapieplätze: Die Bundesregierung will gegen die zunehmende Vereinsamung von Menschen in Deutschland vorgehen. Das Kabinett beschloss dazu am Mittwoch eine Strategie gegen Einsamkeit mit insgesamt über hundert Maßnahmen. "Einsamkeit ist eine Herausforderung an die gesamte Gesellschaft", erklärte dazu Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Sie habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen und das soziale Miteinander.

"Unser Ziel ist es, das Thema Einsamkeit in Deutschland stärker politisch und wissenschaftlich zu beleuchten", betonte Paus. Die in einem Papier des Familienministeriums festgehaltene Strategie verfolgt deshalb insgesamt 111 Maßnahmen, mit welchen die soziale Verbundenheit und das gesellschaftliche Miteinander gestärkt werden sollen. Sie sollen Wege aus der Vereinsamung aufzeigen.

Konkret will Paus' Ministerium die Öffentlichkeit mit einer Kampagne zum Thema sensibilisieren. Aufgrund von Wissenslücken soll weiter die Forschung zu den gesundheitlichen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen von Einsamkeit gefördert werden. Als weitere geplante Maßnahmen wird im Papier ein so genanntes "Einsamkeitsbarometer" genannt, mit dem das Ausmaß und die Verbreitung von Einsamkeit erhoben werden soll. 

Auch die Förderung von universitären Lehrstühlen zum Thema Einsamkeit soll geprüft werden. Gegen zunehmende Einsamkeit will die Bundesregierung weiter Modellprojekte in den Kommunen fördern und die Wartezeiten auf Therapieplätze verkürzen.

awe/pw