Daydream – Google schafft Grundlage für Android N’s VR Pläne


Bei der Google I/O 2016 gab es wieder mal Neuigkeiten zum Thema Virtual Reality. “Daydream” nennt Google sein neues Ökosystem an Apps, Vorgaben und Referenzdesigns für Hardware. Dieses soll im Herbst im Zuge von Android N richtig durchstarten und die Basis für mobile VR legen.

Sind wir mal ehrlich – mobile VR ist zwar günstig und als Ersteindruck in virtuelle Welten sicherlich zu gebrauchen, doch neben Samsungs Kooperation mit Oculus und der daraus resultierenden Gear VR samt eigenem App-Ökosystem, gibt es wenige ernstzunehmende Alternativen. Viele Headsets und VR Apps im Playstore lassen den nötigen Feinschliff vermissen und haben trotz Googles bisherigen Bemühungen immer noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen. Es fehlt der konsequente Support und die perfekt funktionierende Marketing-Maschine eines großen Internetkonzerns, um VR für jedermann richtig in den Fokus zu rücken.

Genau dies möchte Google in Zukunft ändern und kündigte bei der aktuellen Google I/O so einige Dinge zum Thema Android und VR an.
Neben der Implementierung der Schnittstelle Vulkan möchte man im Laufe des Jahres mobile VR aktiv unterstützen. Die drei Kernpunkte von Daydream für Android N sind dabei:
 – Smartphone
 – Headset und Controller
 – Apps

Google Daydream 3 Points

Smartphones sollen eine spezielle Daydream-Ready-Einstufung erhalten, wenn sie die technischen Anforderungen erfüllen. Spannend wird dabei sein, wie Google bekannten Problemen wie notwendige Low-Persistance-Displays, Übelkeit erzeugende Framerates unter 60 Bildern und generellen Performance-Schwankungen entgegen wirken will. Schließlich unterscheiden sich Android Devices oftmals erheblich durch verbaute SoC’s oder eben Display-Panel.
Kleiner Tipp vom VR-Äffchen: Unbedingt am 25. Mai bei Androidkosmos reinschauen. Ein spannendes Kickstarter-Projekt wird dann seine Lösungsansätze vorstellen.

Ein gutes VR-Erlebnis benötigt auf der Hardwareseite natürlich auch ein gutes Headset bzw. ein gutes Eingabegerät. Für beides stellt Google im Herbst ein Referenzdesign zur Verfügung. Während das Headset nur als kleine Skizze gezeigt wurde und dabei frappierend an das Oculus Rift erinnerte, stellte man den Controller etwas genauer vor.

Google Daydream Headset und Controller

Der Daydream-Controller bedient sich munter bei jungen und alten Vertretern der Industrie. Während er designtechnisch an den Fire-TV/Nexus/Apple-Controller erinnert, kommt uns die Farbe noch aus den glorreichen Nintento-Wii Zeiten bekannt vor. Auch die verbauten Lage- und Beschleunigungssensoren kennt man auch vom Gefuchtel bei Wii-Sports. Das Trackpad hingegen erinnert an das der HTC Vice-Eingabgeräte. Hier ist Google ja schon mit der Tiltbrush-App (Zeichnen im Raum) vertreten.

Google Daydream Controller

In einem ersten Trailer wurden dann auch gleich ein paar beispielhafte Anwendungsmöglichkeiten gezeigt. Vom Pfannkuchen in der Luft wenden? In 3D und VR sicherlich spannender als es im Trailer aussieht.

In Sachen Apps will der Suchmaschinengigant aktiv die Entwicklung fördern und verweist auf die bereits 50 Millionen Downloads von VR-Anwendungen im Playstore. Entsprechende Tools, Richtlinien und Tipps bezüglich Design, Performance und Nutzerfreundlichkeit sind ebenso zu erwarten wie ein eigener Home-App, die im Video bereits zu sehen ist. Das Starten und Beenden von Anwendungen mit der VR-Brille auf dem Gesicht ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt, den immer noch viele Cardboard basierte Headsets schmerzlich vermissen lassen.
Außerdem haben sich viele namenhafte Entwickler dazu bereit erklärt fpr Daydream Content zu produzieren. Darunter auch Größen wie EA und Ubisoft. Kurze Zeit später kündigte auch Epic Games den Support der Unreal-Engine für Googles VR-Plattform an. Es ist zu erwarten, dass Unity in kürze nachziehen wird.

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Ein erstes konkretes Spielebeispiel gibt es auch schon. EVE Gunjack Next wird ein Exklusivtitel für Daydream und basiert wie zu erwarten auch EVE Gunjack, welches der ein oder andere von der Gear VR bzw. Oculus Rift kennen sollte. Next wird selbsverständlich den Daydream-Controller nutzen und im Herbst diesen Jahres zum Launch der Plattform erscheinen.

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Durch Vorgaben in Sachen Hard- und Software schafft sich Google mit Daydream ab Herbst eine Basis für die anstehende VR-Evolution. Etliche Hersteller wie Huawei, LG und Xiaomi haben bereits die Hardware in Planung und können mit der Unterstützung durch den Playstore und der hoffentlich standardisierten Controller aus den Vollen schöpfen. Die Vereinheitlichung auch in Bezug auf anderen Plattformen wie HTC Vive, Oculus Rift, Gear VR und Playstation VR ist immens wichtig für den VR-Boom. Warum sollte mobile VR nicht weiterhin als erste Bezugspunkt dienen? Cardboard hat eindrucksvoll bewiesen, dass unsere geliebten Smartphones bereits jetzt schon in virtuelle Welten versinken lassen können. Beim Feinschliff packt Daydream jetzt mit an!

Quellen: Google I/O 2016, vrfocus, Gamasutra, unrealengine.com

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