Die Corona-Warn-App ist da: So funktioniert die neue Anwendung


Minister präsentieren die “beste” App

Nach wochenlangen Diskussionen und Vorbereitungen steht die neue Corona-Warn-App des Bundes ab heute zum Download für Smartphones bereit. Die Bundesregierung stellte die neue Anwendung am heutigen Dienstag in einer Pressekonferenz in Berlin vor. Gleich zu Beginn wählte Kanzleramtsminister Helge Braun (47, CDU) große Worte und sprach von einem “großen Schritt für die Pandemie-Bekämpfung”. Braun sei sich sicher, dass die App “die beste ist”.

Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) betonte, dass die Nutzung freiwillig in jeder Hinsicht sei und Empfehlungen statt Anweisungen gebe. Die App sei ein “wichtiges Werkzeug bei der Eindämmung des Virus”. Dabei müsse man aber bedenken, dass sie kein Allheilmittel darstelle. Jeder und jede müsse weiterhin darauf achtgeben, Abstand zu halten, eine Maske zu tragen und die Hygieneregeln zu beachten. Auch wenn ein Fehlalarm bei der Nutzung laut Spahn nicht ausgeschlossen werden könne, befindet der Minister die App für überaus gelungen: “Die App ist sicher, freiwillig und einfach handhabbar. Mehr geht kaum.”

Und so funktioniert die App

Via Bluetooth erkennt die App, ob sich zwei Smartphone-Nutzer über einen längeren Zeitraum näher als zwei Meter waren. Dazu sendet die App im Abstand von wenigen Minuten eine anonymisierte Identifikationsnummer (ID) in die Umgebung und überprüft, ob sie Bluetooth-Signale von anderen Smartphones empfängt. Ist das der Fall, werden die anonymen IDs ausgetauscht und dezentral, also nur auf den jeweils betroffenen Smartphones – und nicht wie anfangs geplant auf einem Server – gespeichert. Wer positiv auf Corona getestet wird, erhält vom Testlabor das Ergebnis in Form eines QR-Codes oder einer TAN, die er dann in der App eingeben muss. Daraufhin werden alle User, die sich in seiner Nähe aufgehalten haben, gewarnt und darauf hingewiesen, sich testen zu lassen.

Innenminister Horst Seehofer (70, CSU) lobte auf der Pressekonferenz die “Sicherheit und Qualität der App auf höchstem Niveau”. Für ihn sei dabei das Wichtigste die “Identifizierung einer Infektion und die Unterbrechung einer Infektionskette”. Das Herunterladen und die Benutzung der Corona-Warn-App sind freiwillig. In einer aktuellen Umfrage würden das momentan 53 Prozent in Deutschland machen, 39 Prozent sind gegen die Nutzung und 9 Prozent noch unentschieden. Damit die App aber effektiv im Kampf gegen das Coronavirus helfen könne, müssten sie laut einer britischen Oxford-Studie mindestens 60 Prozent der Menschen benutzen.

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