61305:

Droht Deutschland eine nukleare Wolke? Waldbrände toben rund um Tschernobyl!

Seit der Invasion in der Ukraine ist das Kernkraftwerk in Tschernobyl von russischen Truppen besetzt. Doch nun sind in der radioaktiv verseuchten Gegend um den havarierten Atommeiler offenbar schwere Waldbrände ausgebrochen. Darüber informierte das ukrainische Parlament nachdem es die Satellitendaten der Europäischen Raumfahrtagentur ESA ausgewertet hatte. Löscharbeiten in dem von russischen Truppen kontrollierten Gebiet seien derzeit nicht möglich.

Waldbrände bei Tschernobyl ausgebrochen – Droht eine erneute Strahlengefahr?

Schon früher war es in der Sperrzone rund um das 1986 explodierte Atomkraftwerk immer wieder zu Bränden gekommen. Schon im Frühjahr 2020 waren dort ebenfalls mehrere Brände gemeldet worden. Doch damals hatten die Einsatzkräfte immer wieder bestätigt, dass keine höheren radioaktiven Werte gemessen wurden, die eine Gefahr für die in der Umgebung lebende Bevölkerung dargestellt hätten. Die gemessenen Werte sollen unterhalb der kritischen Werte gelegen haben. Die aktuellen Brände waren wohl von russischen Truppen während der Kämpfe in der Umgebung ausgelöst worden. Aktuell soll es auf einer Fläche von rund 2 Quadratkilometern zu Bränden kommen. Nun macht sich die Angst breit, dass das Feuer eine neue radioaktive Wolke bilden könnte und diese dann Richtung Mitteleuropa zieht.

Steigt Strahlenbelastung durch die Brände an?

Das ukrainische Nuklearunternehmen Energoatom hat wegen der Brände rund um Tschernobyl auf jeden Fall bereits vor einem Anstieg der Strahlenwerte gewarnt. Wegen der vor Ort stattfindenden Angriffe der russischen Truppen würde das vor Ort befindliche System zur Überwachung der Strahlungswerte nicht funktionieren. “Es gibt keine Daten über den aktuellen Stand der Strahlenbelastung in der Sperrzone, was es unmöglich macht, angemessen auf Bedrohungen zu reagieren”, informiert das Unternehmen in einer Mitteilung. “Die Strahlungswerte in der Sperrzone und darüber hinaus, nicht nur in der Ukraine, sondern auch anderer Länder, könnten sich erheblich verschlechtern”, warnt das Unternehmen nun vor der Bildung einer radioaktiven Wolke.

Bundesamt für Strahlenschutz behält die Lage im Auge

Wegen der Vorkommnisse rund um Tschernobyl beobachtet nun auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Entwicklungen ganz genau. Nach Einschätzung der Behörde bestehe zum aktuellen Zeitpunkt jedoch keine Gefahr für Deutschland. “In der Sperrzone um #Tschernobyl sind #Waldbrände ausgebrochen. Dadurch werden die radioaktiven Stoffe in der Sperrzone aufgewirbelt, die Auswirkungen sind vorrangig lokal. Unser Update gilt noch, wir beobachten weiter”, hatte das BfS beim Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben. “Es besteht weiterhin keine akute Gefahr für eine Freisetzung radioaktiver Stoffe”, kommt die Behörde zu einer eindeutigen Einschätzung.

Beliebteste Artikel Aktuell: