Kommt Corona zurück? Während die Corona-Pandemie sich in Deutschland scheinbar dem Ende nähert, gibt es in China und den USA zur Zeit große Probleme durch massive Infektionsfälle. In den USA breitet sich die Omikron-Subvariante XBB.1.5 ziemlich rasant aus. Schon jetzt gehen über 40 Prozent der Infektionsfälle dort auf die allem Anschein nach noch ansteckendere Mutation des Virus zurück. Und auch in China ist die Anzahl der Infektionen nach dem Wegfall sämtlicher Corona-Maßnahmen unglaublich steil angestiegen. Nun sind Experten besorgt, dass diese Anstiege auch in Deutschland wieder für Konsequenzen Sorgen könnten – droht uns doch noch Gefahr durch Corona?
Zuletzt hatten einige Amtsärzte deshalb auch negative Coronatests für Reisende aus China gefordert. Außerdem war vorgeschlagen worden, für Einreisende aus Nicht-EU-Ländern einen verpflichtenden Schnelltest bei der Einreise durchzuführen. Sollte dieser positiv ausfallen, müssten die einreisenden Personen dann in Isolation. Zuletzt hatte auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetscheck eine Testpflicht für alle Reisenden aus China gefordert. Der Weltärzte-Chef Frank-Ulrich Montgomery hatten diesen Zusammenhang sogar PCR-Tests für Reisende aus dem Reich der Mitte gefordert. Erfahrene Virologen in Deutschland winken bei solchen Forderungen jedoch ab, weil sie die Testpflicht bei der Einreise nicht für sinnvoll halten. So argumentiert der Virologe Christian Schmidt-Chanasit, dass die Einreisebeschränkungen bereits in der Vergangenheit nichts gebracht hätten. Am Ende hätten sich alle Varianten in fast derselben Geschwindigkeit weiter ausgebreitet. Denn schließlich könnten Reisende auch über Umwege nach Deutschland kommen und deshalb sei es kaum möglich Einfluss auf das Infektionsgeschehen zu nehmen. Zudem stehe die Anzahl chinesischer Reisender, die jeden Tag nach Deutschland kommen, in keinem Verhältnis zur Anzahl der Dunkelziffer bei den aktuellen Corona-Infektionen in Deutschland, wie der Virologe Klaus Stöhr zu verstehen gibt.
Auch Stöhr spricht sich deshalb gegen Beschränkungen bei der Einreise aus. Nach seiner Meinung sei das Einschleppen einer neuen und gefährlichen Variante aus China ziemlich unwahrscheinlich. Dazu sei die Immunität in China durch die harten Maßnahmen während der Corona-Pandemie einfach nicht hoch genug. Gefährliche Variante könnten vor allem dort entstehen, wo die Immunität in der Bevölkerung besonders hoch ist. In dieser Hinsicht wäre eine gefährliche Variante aus jedem westeuropäischen Land warscheinlicher als eine gefährliche Virusvariante aus China. Auch die Gefahr durch die in den USA vorherrschende Omikron-Subvariante XBB.1.5 sei laut dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit nicht sehr hoch. Diese Variante zeichnet sich lediglich durch eine höhere Immunflucht, nicht aber durch schwere Verläufe der Erkrankung aus. Generell vertritt Virologe Klaus Stöhr die Auffassung, dass Personen, die bereits eine Ansteckung mit Covid-19 durchgemacht haben, vor den aktuellen Varianten keine Angst zu haben brauchen.
