Seit heute Morgen läuft eine großangelegte Razzia gegen die italienische Mafia-Organisation ‘Ndrangheta in fünf deutschen Bundesländern! Bei der “Operation Eureka” sind laut bayerischem Landeskriminalamt deutsche, belgische und italienische Behörden beteiligt, die eng mit den europäischen Behörden Eurojust und Europol zusammenarbeiteten. Die Razzien richteten sich gegen Drogenschmuggel, Geldwäsche, Waffenhandel, Betrugsstraftaten und verschiedene Steuerstraftaten im großen Stil. Hier alles, was wir bisher wissen:
Mehr als hundert Durchsuchungen und 30 Festnahmen wurden durchgeführt, wobei Bayern den entscheidenden Schlag für die internationalen Ermittlungen gelang. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete die Beschlagnahmung eines Kryptohandys eines der wichtigsten Verdächtigen in Bayern als “Meilenstein für die italienischen Ermittler”. Die in München ansässige Gruppe wird beschuldigt, sich an der Mitfinanzierung des internationalen Kokainhandels beteiligt, diesen mit Logistik unterstützt und Geldwäsche betrieben zu haben. Speziell hier schlug die Polizei zu:
Die Razzien konzentrierten sich hauptsächlich auf Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen. In Deutschland wurden Wohn- und Geschäftsräume an zahlreichen Orten durchsucht, mehr als 30 Haftbefehle wurden vollstreckt. In Nordrhein-Westfalen durchsuchten rund 500 Einsatzkräfte insgesamt 51 Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte von Verdächtigen und vollstreckten 15 Haftbefehle. In Bayern ermittelten die Behörden gegen acht Verdächtige, gegen vier Verdächtige wurden EU-Haftbefehle vollstreckt. In einem der Geschäftsräume wurden dem LKA zufolge mehrere Kilo Marihuana sichergestellt. Auch in Thüringen, Rheinland-Pfalz und im Saarland wurden insgesamt elf Haftbefehle vollstreckt und mehr als 50 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht.
Die Ermittlungen erfolgten in enger Abstimmung mit den Behörden in Italien, wo “Eureka” als eines der größten und bedeutendsten Verfahren im Bereich der organisierten Kriminalität der vergangenen Jahre gilt. Allein im Zeitraum von Oktober 2019 bis Januar 2022 konnten die italienischen und belgischen Behörden der ‘Ndrangheta Einfuhr und Handel von fast 25 Tonnen Kokain zuordnen. Zudem flossen im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Mafia-Organisation mehr als 22 Millionen Euro von Kalabrien nach Belgien, in die Niederlande und Südamerika.
Die Razzia gegen die ‘Ndrangheta ist ein deutliches Signal gegen die organisierte Kriminalität in Europa. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) zog ein positives Fazit der Einsätze und betonte die hervorragende Zusammenarbeit von Polizei und Justiz über
