In den letzten Wochen und Monaten waren immer wieder amerikanische Bürger in Russland festgenommen worden. Nun hat es offenbar einen Journalisten des bekannten Wall Street Journal getroffen. Aus diesem Grund ruft das amerikanische Außenministerium nun sämtliche amerikanischen Staatsbürger auf, Russland zu verlassen – aber, steckt vielleicht mehr dahinter? Könnten die Amerikaner über eine Vergeltung nachdenken? Hier alles, was bisher bekannt ist:
Bereits seit einiger Zeit rät die amerikanische Regierung den eigenen Staatsbürgern von Reisen nach Russland ab und hat in dem Land lebende Amerikaner aufgefordert auszureisen. Nach der Festnahme von US-Reporter Evan Gershkovich haben die Amerikaner diese Aufforderung nun erneuert. Die Festnahme des Journalisten habe in Washington Überraschung ausgelöst, da man keine Hinweise darauf gehabt habe, dass man von Seiten der russischen Regierung größere Aktionen gegen Journalisten plane, erklärte der amerikanische Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby. Zuvor war der amerikanische Journalist in der russischen Stadt Jekaterinburg festgenommen worden. Von russischer Seite wird ihm Spionage vorgeworfen. Für die Verhaftung des Journalisten sei der russische Inlandsgeheimdienst FSB verantwortlich gewesen. Angeblich wirft man ihm von russischer Seite vor, er habe Informationen über einen Militärkomplex gesammelt. Bei einer ersten Anhörung vor einem Militärgericht habe der amerikanische Journalist auf nicht schuldig plädiert. Reagiert Washington mit einem Vergeltungsschlag? Die Experten gehen eher nicht davon aus.
Sollte Evan Gershkovich tatsächlich schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. Nun hat ein Strafgericht zunächst die Untersuchungshaft für den Amerikaner bis zum 29. Mai angeordnet. Unmittelbar nach dieser Entscheidung hat das US-Außenministerium amerikanischen Staatsangehörigen von Reisen nach Russland abgeraten. Es sei nicht auszuschließen, dass es von Seiten der russischen Behörden zu ungerechtfertigten Verhaftungen kommen könnte.
