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Juristisches Nachspiel für Donald Trump? - Kommision will Trump wegen Sturm auf das Kapitol vor Gericht bringen

Dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump droht ein juristisches Nachspiel. Denn noch immer untersucht ein Ausschuss die Kapitol-Attacke im Januar 2021. Mittlerweile zeigt sich immer mehr, dass der ehemalige Präsident wohl bewußt Gewalt provoziert habe, um seine Macht zu behalten. Abgeblich soll Trump die Krawalle gar im Fernsehen verfolgt haben und erst auf Anraten enger Vertrauter eingeschritten sein, um das unrühmliche Spektakel zu beenden.

Zahlreiche hochkarätige Zeugen haben ausgesagt

Bisher haben zahlreiche hochkarätige Zeugen in der Untersuchung ausgesagt, die komplett öffentlich ist. Und offenbar hat Trump ein Problem damit, was in den Anhörungen des Gremiums ans Tageslicht kommt. Seitdem glüht Trumps soziales Netzwerk "Truth Social" förmlich. Denn Trump bezeichnet den Ausschuss als ein Scheingericht. Die Vorwürfe gegen ihn seien allesamt Lügen. So hatten Zeugen ausgesagt, dass Donald Trump die Gewaltausbrüche jederzeit hätte stoppen können. So sagte unter anderem seine ehemalige stellvertretende Pressesprecherin Sarah Matthews aus: "Wenn der Präsident eine Erklärung hätte abgeben und sich an das amerikanische Volk wenden wollen, hätte er fast sofort vor der Kamera stehen können." Stattdessen war erst mehr als 3 Stunden nach dem Beginn der Gewaltexzesse ein Video Trumps veröffentlich worden, in dem Trump seine Anhänger bittet nach Hause zu gehen. Auch der Republikaner Adam Kinzinger ging mit Trumo hart ins Gericht: "Fast alle wollten, dass Präsident Trump den Mob auffordert, sich zu zerstreuen, aber er weigerte sich", erklärte Trumps Parteikollege.

Trump-Chaoten stürmen Kapitol

Am 6. Januar 2021 war das Kapitol, der Sitz des amerikanischen Kongresses von Trump-Anhängern gestürmt worden, während die Mitglieder gerade dabei waren, den Wahlsieg von Herausforderer Joe Biden formal zu bestätigen. Dabei waren insgesamt 5 Menschen ums Leben gekommen und viele weitere Menschen verletzt worden. Angeblich sei im Weißen Haus darüber diskutiert worden, welche Art von Tweet Trump absetzen sollte, um die Lage zu kontrollieren. Matthews sagte in diesem Zusammenhang aus, dass Trumps ehemalige

Pressesprecherin Kayleigh McEnany ihr zugeflüstert habe, dass Trump nicht gewollt habe, dass das Wort "Frieden" in irgendeiner Form in einem Tweet vorkomme. Letztendlich hatte angeblich Trumps Tochter Ivanka ihren Vater überzeugen können, die Formulierung "bleibt friedlich" zu benutzen. Der ehemalige Sicherheitsberater Matthew Pottinger beschuldigte Trump sogar weiter Öl ins Feuer gegossen zu haben. "Es war offensichtlich, dass die Situation im Kapitol gewalttätig war und schnell eskalierte", bestätigte Pottinger.

Ausschuss sicher: Trump wollte an der Macht bleiben

Bei den Mitgliedern des Ausschusses verfestigt sich nun immer mehr der Eindruck, dass Trump alles dafür getan habe, um irgendwie an der Macht zu bleiben. "Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass er einem Mob befahl - einem Mob, von dem er wusste, dass er schwer bewaffnet, gewalttätig und wütend war - zum Kapitol zu marschieren und zu versuchen, die friedliche Machtübergabe zu verhindern", erklärte eines der Mitglieder des Ausschusses.

"Er hat gelogen. Er schikanierte. Er verriet seinen Eid. Er hat versucht, unsere demokratischen Institutionen zu zerstören", geht das Ausschussmitglied noch heftiger mit Trump ins Gericht. Noch immer gehen die Untersuchungen des Ausschusses weiter. Doch es wird immer wahrscheinlicher, dass dem Ex-Präsidenten ein juristisches Nachspiel drohen könnte. Diese Entscheidung müsste allerdings das US-Justizministerium treffen.