Wegen der Unterstützung des Westens für die Ukraine ist man in Russland alles andere als erfreut. Deshalb könnte nun schon bald ein Krieg im Weltraum losbrechen. Offenbar plant Russland den Abschuss von US-Satelliten, die die Ukraine mit Informationen über die russischen Truppenbewegungen informieren.
Gerade hatte eine hoher Beamter des russischen Außenministeriums, der im Bereich der Rüstungskontrolle zuständig ist, die Weltrauminfrastruktur als legitimes Ziel für einen Vergeltungsschlag deklariert. Nach Meinung von Konstantin Vorontsov könnten auch zivile amerikanische Satelliten von der russischen Armee ins Visier genommen werden, wie die russische Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag meldete. Unter anderem zielte diese Aussage wohl auch auf die Starlink-Satelliten des amerikanischen Multimilliardärs Elon Musk ab. Die Satelliten von Musk werden von der Ukraine vor allem in abgelegenen Gebieten genutzt, um zu kommunizieren oder auch zur Steuerung von Drohnen einzusetzen. In der vergangenen Woche hatte Musks Unternehmen SpaceX der Ukraine die Nutzung des Satellitensystems für Angriffszwecke untersagt. Aus diesem Grund habe das Unternehmen die Nutzung über der von der russischen Armee besetzten Ostukraine stark eingeschränkt. Allerdings gibt es auch viele andere kleinere Unternehmen, deren Satelliten der Ukraine weiterhin wichtige Daten zukommen lassen.
Deshalb warnt auch Matthias Wachter, Weltraumexperte der deutschen Industrie, dass ein Abschuss ziviler Satelliten durch die russische Armee nicht ausgeschlossen werden kann. Dabei könnten die Russen die Satelliten entweder kinetisch oder elektronisch angreifen, um diese zu stören oder auszuschalten. Im November 2015 hatte die russische Armee einen ausgedienten russischen Spionagesatelliten in einer Höhe von 450 Kilometern über der Erde abgeschossen. Damals hatte das russische Vorgehen für scharfe Kritik gesorgt, weil die nach der Explosion im Weltall umher schwebenden Bestandteile des Satelliten als Weltraumschrott anderen Satelliten und auch der Weltraumstation ISS gefährlich werden könnten. Allerdings dürfte ein Absturz sämtlicher Starlink-Satelliten im Weltraum für die Russen unmöglich sein. Mittlerweile umkreisen nämlich bereits 3.400 Satelliten des Unternehmens die Erde. In jeder Woche kommen zwischen 50 – 60 neue Satelliten hinzu. Eine einzelne Rakete für den Abschuss von Satelliten ist deutlich teurer als die Kosten für einen Starlink-Satelliten. Aus diesem Grunde kommt Militärexperte Maximilian Terheide zu dem Schluss, dass die Drohungen aus Russland zum Abschuss von Satelliten vermutlich eher leeres Gerede ist.
