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NuForce Be6i by Optoma Test : Gute Optik, aber auch guter Sound?

Große Bügelkopfhörer, wie der NuForce Be6i, haben auf der Grund der Bauform üblicherweise soundtechnisch Vorteile gegenüber den erheblich kleineren In-Ear Kopfhörern. Dafür sind die Großen Kopfhörer aber etwas umständlicher beim Transport.

In-Ear Kopfhörer lassen sich leicht in der Hosentasche verstauen oder kaum bemerkbar am Genick tragen. Ob sie klangtechnisch mit großen Bügelkopfhörern mithalten können, hab ich jetzt anhand des NuForce BE6I getestet. Die Marke des Herstellers Optoma war mir zwar geläufig, aber leider hatte ich noch keine Gelegenheit, mir selbst ein Bild zu machen. Dank der freundlichen Unterstützung von Optoma habe ich das nun ändern können.

Die Kalifornier versprechen „kristallklaren Sound mit elegantem Design“. Optoma, die für ihre Beamer bekannt sind, haben im Jahre 2014 das kalifornische Unternehmen NuForce gekauft, weswegen die in-Ear-Kopfhörer auch das “NuForce” im Namen tragen. Laut Wikipedia sind die BE6i die ersten Kopfhörer nach dem Zusammenschluss von Optoma und NuForce, aber das nur als kleine Notiz am Rande. Ob sie das Versprechen halten können, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

Impedanz 20 Ohm
Frequenzbereich 20Hz bis 20Khz
Treiber 10mm Dynamischer Treiber
Gewicht 19g
Akkulaufzeit bis zu 8 Stunden
Kabellänge 560mm
Bluetooth Bluetooth 2.4Ghz V4.0 + EDR compliant
Codec axptHD und AAC

 

Die BE6i kommen in einer schlichten weißen Verpackung daher. Auf der Frontseite des Kartons steht lediglich der Herstellername mit genauer Modellbezeichnung und das Produktbild der Kopfhörer. Schaut man sich die Rückseite an, so bekommt man eine kleine Übersicht zu den wichtigsten technischen Daten. Links auf der Verpackung befindet sich der Slogan “Hear More. Feel More.” und rechts gibt es noch eine kleine Übersicht, was sonst noch zum Lieferumfang gehört.

Dieser ist vorbildlich beim NuForce BE6I: Es gibt eine stabile und leichte Transporttasche, ein weißes USB-Ladekabel, einen Kabelclip und insgesamt acht Paar Silikonaufsätze in verschiedenen Größen nebst zwei Stabilisatoren – ebenfalls aus Silikon. Damit tragen die Kalifornier einem äußerst wichtigen Qualitätsmerkmal Rechnung: Den für sich passenden Aufsatz für das Ohr zu finden. Wenn er nicht passt, leidet die Bassübertragung merklich darunter und im schlimmsten Fall fliegen die Kopfhörer ständig aus dem Gehörgang, was auf Dauer ziemlich nervig sein kann. Da spreche ich leider aus Erfahrung.

Die BE6i bestehen hauptsächlich aus Aluminium, welches sehr hochwertig verarbeitet ist und auch recht widerstandsfähig gegen Schweiß. Auf den Bildern sahen die Kopfhörer recht groß aus für In-Ear Kopfhörer, aber hier kann ich Entwarnung geben. Die Kopfhörer sind etwas kleiner als gedacht, was in Sachen Komfort keine Probleme bereitet. Die BE6i gibt es in den Farben Gold und Grau. Ich habe hier die goldenen im Test. Das Kabel ist ein dickes Flachbandkabel, dass sehr robust verarbeitet ist. Getragen werden die In-Ears entweder mit dem Kabel über den Nacken gehalten oder ganz normal nach vorne. Durch den Kabelclip lässt sich das Kabel kürzen oder verlängern, je nachdem was angenehmer ist.

In Sachen Design hat NuForce sich für etwas schlichtes und simples entschieden, was mir allerdings sehr gut gefällt. Durch die Magnete am Ende des Gehäuses lassen sich die In-Ears ohne lästiges Schlackern am Hals transportieren. Die Fernbedienung lässt sich ohne große Mühe bedienen und reagiert mit einem sehr guten Tastendruck.

 

Im Gegensatz zum eigentlichen Gehäuse der Kopfhörer setzt NuForce – also Optoma – an dieser Stelle auf Kunststoff. Ich hätte mir lieber haptisch hochwertiges Aluminium gewünscht. Die Lage des Mikrofons ist ebenfalls gut ohne das Kabel unnötig justieren zu müssen, man kann ganz einfach ins Mikrofon sprechen. Die Sprachqualität lässt keine Wünsche offen, es tritt kein Rauschen auf. Mein Gesprächspartner konnte mich jederzeit klar und deutlich verstehen.  

NuForce gibt eine Reichweite von ganzen 30 Metern an, was sich in der Theorie enorm für die kleinen In-Ear-Kopfhörer anhört. Im Alltagstest erreicht der BE6i tatsächlich 30 Meter bei freier Luftlinie. Wenn mal Störobjekte dazwischen liegen, insbesondere Wände, komme ich ungefähr auf 20 Meter, sprich bei meiner Wohnung von Büro unter dem Dachboden bis zum Keller mit jeweils zwei Stockwerken dazwischen. Erst ganz am Ende meines Kellers treten die ersten Störgeräusche auf. Hier führt muss ich NuForce bzw Optoma durchaus loben, das schafft nicht mal mein erheblich teurerer Bügel-Kopfhörer von Bose.

Das Koppeln zwischen Kopfhörer und Smartphone geht auch kinderleicht, dazu muss man einfach sechs Sekunden den mittleren Knopf der Fernbedienung gedrückt halten und auf dem Smartphone die “Nuforce Be6i” suchen lassen. Wenn die Kopfhörer erstmal gekoppelt sind, sagt eine Stimme im Kopfhörer “Primary device” und beim zweiten Gerät wird “Secondarey device” gesagt. Es lassen sich insgesamt bis zu sechs Geräte koppeln.

Die meisten Bluetooth-Kopfhörer sind von der Bauform her etwas größer, weil ja irgendwo die Technik verbaut sein muss. Hier machen die BE6i auch keine Ausnahme, aber das tut dem Tragekomfort keinen allzu großen Abbruch. Wenn man die passenden Ohrstöpsel gefunden hat, sitzen sie bombenfest und tragen sich ganz angenehm.

Nach einiger Zeit bemerkt man sie kaum noch. Wer die BE6i beim Sport einsetzen will und auf Nummer sicher gehen möchte, kann die zwei beiliegenden Ear Wings anbringen, die für einen besseren Halt sorgen. Allerdings hab ich die nie gebraucht, da die Kopfhörer auch so sehr fest sitzen.

Optoma gibt eine Akkulaufzeit von bis zu acht Stunden an, aber wie sieht im Alltag aus? Nun ja, wenn ich die Kopfhörer nur 1-2 Stunden täglich nutze, komme ich mit einer Akkuladung auf fast eine Woche und wenn ich zum Beispiel auf Arbeit am Stück Musik höre, dann komm ich bei einer Lautstärke von etwa 50 Prozent auf 8 Stunden und 20 Minuten, was durchaus ein sehr guter Wert ist.

Leider konnte ich nirgends herausfinden, wie viel mAh Kapazität der Akku nun wirklich hat. Ich schätze aber zwischen 100 und 150mAh.  Ich vermute mal für Bluetooth-In-Ear ist das die maximale Kapazität – mehr ist nur mit diversen unbequemen Sonderkonstruktionen möglich, was wiederum auf Kosten des Tragekomforts geht. Besonders erwähnenswert: In Verbindung mit meinen Xiaomi Mi6 oder iPhone X wird am oberen Displayrand kleine Batterie-Anzeige eingeblendet. Ein niedriger Akkustand wird beim Einschalten der Kopfhörer per Sprachausgabe verkündet.

Aufgeladen werden die Kopfhörer mittels MicroUSB. Hier wird ein kleines Flachkabel-Kabel mitgeliefert, welches sich sogar in der Trageschale mitführen lässt. Ein Ladevorgang von 0 auf 100 Prozent dauert etwa gut zwei Stunden.

Wie sich es für Kopfhörer der etwas teureren Preisklasse gehört, baut der Sound auf einer sehr klaren Ausgeglichenheit auf. Höhen, Mitten und Tiefen harmonisieren, ohne dass eine Frequenz aus dem Glied tanzt. Wer Kopfhörer liebt beziehungsweise Musik mit viel Bass hört, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen: In Sachen Bass halten die BE6i sich recht bedeckt. Er ist zwar da, aber der macht sich kaum bemerkbar. Da hätte ich mir seitens Optoma mehr Wumms im Tieftonbereich gewünscht. Allerdings kann man mit einem Software-Equalizer schon noch ein bisschen Bass herauskitzeln, wenngleich es nicht allzu viel ist.

Klänge, die man gerne in HiFi höre – gezupfte Gitarren zum Beispiel – hören sich hingegen sehr gut an. Dabei Hilft unter anderem der aptX-Codec für Audio über Bluetooth, der praktischerweise von Optoma implementiert wurde und ein verlustfreies Streaming ermöglicht. Beim BE6i scheint der aptX-Codec besonders viel auszumachen. Bei Apple-Geräten wird auch der AAC-Codec unterstützt, was der bevorzugte Audio-Codec von iTunes ist.

Die NuForce Be6i von Optoma gehören zu den besseren Kopfhörern in der Welt der drahtlosen Bluetooth-betriebenen Kopfhörer. Der Klang weiß mit guten Details, Tiefen und klaren Frequenzen zu überzeugen. Allerdings fehlt mir persönlich das gewisse Extra für Musik, wo es auf den Bass ankommt. Zudem braucht man etwas Geduld, um die richtigen Ohrstöpsel für das eigene Ohr zu finden. Daher nicht enttäuscht sein, wenn es nicht sofort auf Anhieb klappt. Bei mir waren es die kleinsten Aufsätze, die mich vollends von BE6i überzeugen konnten.

Leider muss ich Abstriche bei der Fernbedienung machen, welche aus nicht allzu hochwertigen Kunstoff besteht, die dadurch haptisch nicht ganz in das ansonsten sehr hochwertige Gesamtbild passt. Dank der kleinen Transporttasche ist der Optoma NuForce Be6i trotzdem für mich ein toller “immer-Dabei-Kopfhörer” geworden.

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