In den letzten Tagen hat die Militärführung der Ukraine harte Schläge mit zahlreichen Todesopfern gegen die Unterkünfte von russischen Soldaten geführt. Dabei hatten die ukrainischen Kämpfer allerdings freundliche Unterstützung ihrer Feinde. Denn offenbar sei die übermäßige Nutzung der privaten Handys der russischen Soldaten schuld daran gewesen, dass deren Position geortet werden konnte.
An der Front hatte die russische Armee einer Feuerpause während des ortodoxen Weihnachtsfest angekündigt, wobei die Ukraine allerdings von einer zynischen Falle ausgeht. Über Silvester hatte die ukrainische Armee mit großem Erfolg verschiedene Truppenunterkünfte der russischen Armee angegriffen und dabei eine hohe Anzahl von Opfern unter den russischen Soldaten verursacht. Diese Strategie scheint Erfolg zu bringen und dürfte deshalb auch weiter angewendet werden. Im Augenblick führr die ukrainische Armee rund 20 solcher Angriffe pro Tag durch, vermeldet der Generalstab der ukrainischen Armee gegenüber der Tageszeitung “Kyiw Independent“. Wie hoch die Zahl der Opfer unter den russischen Soldaten dabei ist, dazu machte die ukrainische Militärführung diesmal keine Angaben. Bei einem Angriff auf eine Unterkunft russischer Soldaten in der Ortschaft Makijiwka soll in der Neujahrsnacht zwischen 300 – 400 Todesopfer verursacht haben. Ein ähnlicher erfolgreicher Schlag sei angeblich auch am Dienstag auf eine Unterkunft in Tschulakiwka im Süden von Cherson erfolgt sein. Diese Erfolge hatten unter russischen Militärexperten zu heftige Kritik an den Führungsoffizieren der eigenen Armee geführt.
Der Kreml gibt die Schuld für die erfolgreichen ukrainischen Angriffe den Soldaten vor Ort. Denn die Ortung der russischen Unterkünfte erfolgte allem Anschein nach über die massive und verbotene Nutzung der privaten Handys der russischen Soldaten. Dies erklärte jedenfalls der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Mit den Daten der Mobilfunkgeräte habe die ukrainische Armee den Standort der russischen Truppen herausfinden können. Allerdings geben russische Militärblogger daran auch den Führungsoffizieren eine Schuld, die die Nutzung der Handys nicht unterbinden. Außerdem sei es ein Fehler gewesen, eine derart große Anzahl von Soldaten an der gleichen Stelle unterzubringen. Offenbar hat die Ukraine nun auf Informanten in den besetzten Gebieten, die über die Nachtquartiere der russischen Armee Bericht erstatten. Nach Meinung westlicher Experten sei es unglaublich schwierig, den Soldaten klarzumachen, dass die Nutzung des Handys im Kriegsgebiet ihren Tod bedeuten kann. Denn schließlich wertet die Gegenseite diese Daten aus und kann so Rückschlüsse ziehen, die erfolgreiche Angriffe ermöglicht. Allem Anschein nach ist die ukrainische Armee in dieser Hinsicht deutlich erfolgreicher.
