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Russland zahlungsunfähig schon Ende Juni! Es droht ein finanzielles Desaster

Allem Anschein nach scheinen die westlichen Sanktionen gegen Russland endlich Wirkung zu zeigen. Nun könnten nicht gezahlte Verzugszinsen auf eine Dollar-Anleihe das Land an den Rand eines Zahlungsausfalls bringen. Es wäre das erste Mal seit der Russischen Revolution vor mehr als einem Jahrhundert, dass Russland in eine solche Lage gerät.

Sanktionen treiben Russland in die Staatspleite

Ein Grund dafür sind unter anderem auch die Sanktionen der Europäischen Union. Dort hatte man zuletzt auch den Zahlungsabwickler auf die Rote Liste gesetzt, mit dem Moskau geplant hatte seine fälligen Eurobonds zu bedienen. In anderen Fällen hatte das Land einen drohenden Zahlungsausfall stets abwenden können. Diesmal dürfte es jedoch schwierig werden. Denn Russland schlittert nicht wegen fehlender finanzieller Mittel in den Zahlungsausfall. Noch immer verfügen die Russen übe hohe Devisenbestände. Außerdem erhält man jeden Monat frische Devisen wegen der Exporte von Öl und Gas. Bis zum Jahresende müsste Russland lediglich 2 Milliarden Dollar seiner insgesamt 40 Milliarden Dollar betragenden Auslandsanleihen zahlen. Eine Summe die für Russland unter normalen Umständen einfach zu zahlen sein sollte. Allerdings ist das Land fast komplett vom internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten. Und ein Teil der russischen Währungsreserven ist eingefroren worden. Zudem ist jetzt eine Ausnahmeregelung abgelaufen, durch die US-Eigentümern von russischen Staatsanleihen ihre Zahlungen erhalten konnten. Nun ist es fast unmöglich, dass russische Zahlungen ihre Empfänger erreichen.

Russland sucht nach Lösung um Staatspleite abzuwenden

Deshalb sucht man nun von russischer Seite einen Ausweg. Geplant ist es die Gläubiger in Rubel oder in anderen harten Devisen außer dem Dollar zu bezahlen, um so die westliche Zahlungsinfrastruktur komplett zu umgehen. Der russische Finanzminister Anton Siluanow hatte ein ähnliches Rubel-Konvertierungszahlungssystem vorgeschlagen, wie es bereits den russischen Gaskunden auferlegt wurde. So müssten die Gläubiger dann Konten bei einer russischen Bank eröffnen und erhielten dann die fälligen Zahlungen dort gutgeschrieben. Doch eine Lösung ist dies nicht, da US-Investoren nicht an einer solchen Lösung partizipieren dürften. In diesem Zusammenhang hatte die EU am Freitag Sanktionen gegen die russische National Settlement Depository verhängt. Das Unternehmen hätte eigentlich die Zahlung der Anleihen abwickeln sollte.

Wann könnte Russland pleite sein?

Schon Ende Juni droht nun die Zahlungsunfähigkeit Russlands. Denn die am 27. Mai fälligen Zinsen für russische Anleihen müssen trotz der Sanktionen spätestens 30 Tage nach der Frist bei den Gläubigern eingehen. Aktuell geht es um Zinszahlungen im Wert von 71,25 Millionen US-Dollar und 26,5 Millionen Euro. Trifft dieses Geld nicht in einer Nachfrist von 30 Tagen bei den Gläubigern ein, gilt Russland als zahlungsunfähig. Und die Staatspleite hätte schlimme Folgen für Russland. Zwar ist das Land bereits von den globalen Finanzmärkten abgeschnitten, doch neben Reputationsschäden hätte ein Zahlungsausfall auch noch andere Konsequenzen. Die Gläubiger könnten die Beschlagnahmung von Russlands Auslandsvermögen beantragen und es würde zu einem langen Prozess hinsichtlich der Restrukturierung ausgefallener Schulden kommen, wenn Russland eines Tages versuchen sollte, bessere Beziehungen zu den westlichen Ländern zu suchen. Generell sorgt ein Staatsbankrott langfristig für hohe Kreditkosten, die Russland noch über Jahre begleiten würden.

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