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So kauft und recycelt man Smartphones nachhaltig

Recycling, Refurbishing und Co.

Nachhaltigkeit, das bedeutet derzeit vor allem Diskussionen um Dieselfahrverbote, Fleischkonsum und den CO2-Verbrauch auf Flugreisen. Aber auch in anderen Bereichen kann man durch bewusste Entscheidungen die Umwelt schützen. So lässt sich auch beim von Umweltschützern kritisch beäugten Smartphone die Umwelt zumindest schonen.

Mit dem niederländischen Fairphone gibt es zum Beispiel ein Smartphone, das in der mittlerweile dritten Generation auf faire Arbeitsbedingungen in der Produktion, einzeln austauschbare Module wie Kamera oder Lautsprecher, sowie auf die möglichst hohe Umweltverträglichkeit der verwendeten Materialien achtet. Ähnlich handhabt es der deutsche Anbieter Shift, dessen Versprechen ebenfalls lautet: keine Kinderarbeit, hohe Umweltstandards und einfacher Austausch von Teilen.

Auch bei der Entsorgung kann der User viel falsch machen – oder richtig. Dass alte Handys nicht in den Hausmüll gehören, sollte den meisten bewusst sein. Das Mindeste ist es, die Geräte in den Alt-Elektronik-Behälter zum Beispiel in Elektronikmärkten oder auf dem Wertstoffhof zu entsorgen. Einige Non-Profit-Organisationen wie handysfuerdieumwelt.de haben sich auf Recycling bzw. Wiederaufbereitung von alten Smartphones spezialisiert, aber auch der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) nimmt Alt-Handys für einen guten Zweck an.

Mit der Telekom bietet nun auch der erste deutsche Netzanbieter einen komplett nachhaltigen Smartphone-Kreislauf an, wie der Konzern auf der Elektronikmesse IFA bekannt gegeben hat. So können User ab sofort bei Kauf eines Neugeräts das alte Smartphone an die Telekom verkaufen. Dort wird es neuwertig aufbereitet, zum Beispiel durch den Austausch von Akkus und Display. Als “refurbished” landet es dann in den Telekom-Shops – natürlich klimaneutral verschickt und im Recycling-Karton verpackt.

Dieser Kreislauf ist Teil der neuen We Care-Initiative des Konzerns. Dafür wurde sogar ein eigenes Siegel entwickelt: das We Care Label, das Ex-Formel-1-Weltmeister und Veranstalter des GreenTech-Festivals Nico Rosberg in Berlin vorstellte. Dieses gibt es in zwei Kategorien: Neben Auszeichnungen für die “digitale Teilhabe”, also positive Beiträge für die Gesellschaft, wird das Label auch für Umweltschutz verliehen – wie eben ein nachhaltiger Umgang mit alten Smartphones. Denn, jedes erneuerte Smartphone spart 70% an Ressourcen im Vergleich zu einem Neugerät, wie der britische Thinktank Green Alliance ermittelt hat. Und jedes weitere Nutzungsjahr dieser Aus-Alt-mach-Neu-Geräte reduziert die CO2-Bilanz des Geräts um bis zu 31%. So leistet der User also auch einen Beitrag zum Umweltschutz, ohne auf ein neues – oder neuwertiges gebrauchtes – Smartphone verzichten zu müssen.

(spot)

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