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Staatsanwaltschaft Berlin beantragt Sicherungsverfahren wegen rechter Brandserie

Weil er aus rechtsextremen Motiven eine Serie von Bränden gelegt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin beim Landgericht ein Sicherungsverfahren gegen einen 63-Jährigen beantragt. Der Mann soll dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Ihm werden Volksverhetzung in sechs Fällen, gemeinschädliche Sachbeschädigung in zwei Fällen und versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Zwischen dem 8. und dem 11. August soll er an einer Moschee im Stadtteil Kreuzberg, einer Schule in Neukölln und einer Neuköllner Begegnungsstätte Zettel ausgehängt haben, auf denen er unter einem Pseudonym Menschen muslimischen Glaubens geächtet und ihr Lebensrecht bestritten haben soll.

Am 12. August soll er eine Flasche mit Lampenöl in Brand gesetzt und auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gelegt haben. Die Flasche sei dabei herunter gefallen, die Flamme sei erloschen. Zu einer Sachbeschädigung kam es nicht. Der 63-Jährige soll ein homophobes Pamphlet hinterlassen haben.

Am selben Tag soll er eine sogenannte Bücherbox unweit eines Deportationsmahnmals am Bahnhof Grunewald in Brand gesetzt und zerstört haben. Er habe ein antisemitisches Schreiben hinterlassen.

Zwei Tage später habe er die Scheibe einer Beratungsstelle für lesbische Frauen eingeschlagen und eine brennende Flasche hinein geworfen. Dabei habe er in Kauf genommen, dass sich das Feuer auch auf die Wohnungen im Haus ausbreiten würde. Erneut habe er ein homophobes und volksverhetzendes Schreiben hinterlassen.

In einer Vernehmung habe der 63-Jährige die Vorwürfe eingeräumt. Weil es Anhaltspunkte für eine schwere psychische Erkrankung gab, wurde er von der Untersuchungshaft in ein psychiatrisches Krankenhaus verlegt.

ald/cfm