Umidigi S2 Lite – Budgetphone aus Fernost


Der chinesische Hersteller Umidigi hat mit dem Umidigi S2 Lite ein sehr günstiges Telefon im Angebot (umgerechnet ca. 120 Euro) und Umidigi war so nett, mir ein Exemplar dieses Telefones für diesen Test zukommen zu lassen. Die Spannung war groß, da ich nicht wusste, was mich erwartet.Insgesamt bin ich in Sachen chinesischer Telefone eine Jungfrau, mein aktuelles Telefon ist zwar ein Chinese, ein Huawei Mate 10 Pro, aber vorher waren es immer Koreaner (LGs meist) und das Mate spielt auch einfach in einer anderen Liga. Ich möchte dem eigentlichen Review nicht vorgreifen, daher gehen wir die Begegnung mit dem Umidigi S2 Lite mal in chronologischer Reihenfolge durch.

Lieferumfang

Wenige Tage nach der Anfrage durch Umidigi kam ein nettes Paket aus Hongkong zuhause an und ich machte mich ans Werk und öffnete es. In einer recht ansehnlichen matt-schwarzen Papp-Schachtel mit Relief-Prägung lagen das Telefon, ein durchsichtiger Bumper, ein Adapter von Typ C auf kleine Klinke, ein USB-Typ-C-Kabel sowie das Ladegerät vor mir. Alles was mensch braucht für ein Telefon. Eine Displayschutzfolie befand sich bereits auf dem Telefon, diese war aber noch einmal gesondert geschützt. Die unvermeidliche Öffnungshilfe für den Dual Sim-Schacht und die Kurzanleitung befanden sich in einem kleinen schicken matt-schwarzen Umschlag, der nach Vorbild eines kleinen Briefumschlages gestaltet ist. Ohrstecker sind nicht dabei. Aber die haben die meisten Menschen eh in dutzendfacher Ausführung daheim rumliegen, meist in sehr sehr schlechter Qualität. Ohrstecker bzw. Headsets gehören meines Erachtens nicht mehr wirklich als Dreingabe zu einem Telefon dazu. Das gesparte Geld können die Hersteller lieber in sinnigere Kostenfresser investieren.

Überraschung aus Hongkong

Erster Eindruck

„So sieht also ein günstiges China-Phone aus“ dachte ich mir und nahm es in die Hand. Die Präsentation war schon einmal recht gefällig. Vom reinen Gefühl her, vor allem von der Größe, fühlte es sich erschreckend ähnlich zu meinem Mate 10 Pro an. Klar, beide Telefone sind sechs Zoll groß bei dem gleichen Seitenverhältnis von 2:1 (18 zu 9 ist Marketinggewäsch, liebe Hersteller!) und in einem recht ähnlichen Gel-Bumper fühlen sie sich dann auch sehr gleich an. Das Umidigi ist vom Gefühl her etwas schwerer, dabei hat ein Test auf der Waage ergeben, daß es sogar 3 Gramm weniger wiegt im Vergleich zum Mate 10 Pro (inklusive Bumper). Anscheinend ist die Konstruktion kopflastiger ausgefallen.

Flugs eingeschaltet und der Akku hatte noch über 60% Ladung. Laut Angaben von Umidigi hat der Akku des S2 Lite sagenhafte 5100 mAh, das verspricht lange Lauf- und Stand By-Zeiten. Die Einrichtung ging ebenfalls locker flockig von der Hand. Das Android ist stock Android. Die frühere angepasste Oberfläche von Umigidi bei den vorherigen Modellen kam bei Kunden und der Presse nicht wirklich gut an. Da war die Entscheidung zu einem Stock Android nur logisch und spart dann auch gleich bares Geld für den Hersteller. Interessanterweise wirbt Umidigi mit einer Option auf Android 8.1, sobald es verfügbar sei, hier haben wir aber noch ein Android 7 vor uns. Stand des letzten Sicherheitsupdates ist Oktober 2017, was allerdings anscheinend bei diesen Herstellern nicht so unüblich ist. Mir fiel sehr schnell auf, daß der Fingerabdruck-Sensor des Telefons sehr schnell reagierte. Die auf der Umigidi-Website angegebenen Höchstwerte von 0,3 Sekunden sind durchaus realistisch. Manche Schlaufernsprecher lassen sich hier durchaus eine gewisse Bedenksekunde, aber das günstige Umidigi S2 Lite reagiert sehr fix. Eine positive Überraschung. Während der Einrichtung mit den mir wichtigen grundlegenden Apps konnte bereits das, natürlich nur sehr subjektive, Gefühl der relativen Geschwindigkeit des Telefons getestet werden. Auch wenn der SoC bereits 2 Jahre auf dem Buckel hat fühlte er sich in Chrome und anderen Standard-Anwendungen sehr geschmeidig an. Da hakelte erstmal nichts, alles war durchaus flott zu bewegen und scrollen ging ebenfalls sehr schnell. Anwendungen öffneten schnell und meines Erachtens nach sogar schneller wie auf einem Telefon in vergleichbarer Preisklasse wie zum Beispiel den ganz günstigen Motos. 32 GByte Speicher reichen auch erstmal, denn das Stock Android verbraucht hier kaum, sodass der Großteil des Speichers übrig bleibt. Außerdem ist der Speicher via MicroSD erweiterbar. Auch die Kamera wurde sofort ausprobiert, aber wir wollen nicht vorgreifen. So mit ersten durchaus positiven Eindrücken ausgestattet steckte ich mir das Umidigi S2 Lite in die Tasche und nahm es ein paar Tage mit auf die Arbeit, um es immer mal wieder auszuprobieren.

Design und Verarbeitung

Das Umidigi S2 Lite ist aus Metall gefertigt. Das Design erinnert frappierend an andere 2:1 Sechs-Zöller. Was allerdings auch nicht verwundert, denn ein Telefon ist ein Telefon ist ein Telefon (Hörst du, Cuppertino?). Es fühlt sich durchaus wertig an. Ich habe das schwarze Exemplar bekommen, allerdings sieht das rote Exemplar, wie es auf der Umidigi-Website zu sehen ist sogar noch einen Tucken besser aus. Das ist natürlich persönliche Präferenz, aber ich mag Telefone mit etwas Farbe. Die Abmessungen betragen 58,1 mal 74,6 mal 8,8 mm, also durchaus schlank und kompakt. Dank des 2:1 Seitenverhältnisses ist es ungefähr so groß wie ein herkömmlicher 5,5 Zöller. Die beiden Sensoren der Kamera sind versenkt, genau da drunter befindet der sich, wie bereits erwähnt sehr schnell reagierende Fingerprint-Sensor. Genau da, wo er meiner Meinung nach hingehört, denn auf der Rückseite ruht ja meist der lange Finger. Aber vielleicht bin ich durch viele Jahre LG-Backbutton auch einfach verdorben in der Hinsicht.

An der Unterseite befindet sich der Typ C-Stecker. Einen Klinkenanschluss werdet ihr vergebens finden. Ich persönlich finde das auch nicht schlimm, denn wer von einer analogen Klinke audiophile Klangerlebnisse erwartet, der glaubt auch an die flache Erde. Das durchaus verbreitete Hinterherjammern ob des weggefallenen Klinkensteckers kann ich bei gleichzeitiger Dreingabe eines Adapters wie in diesem Falle einfach nicht nachvollziehen, das erinnert doch sehr an das Geflenne der Pferdekutscher bei der Einführung des Automobils. An der linken oberen Seite befindet sich der Slot für die 2 Nano-Sims beziehungsweise einer Nano-Sim und einer Speicherkarte. Beide Slots verdauen LTE, aber nur eine Sim kann LTE funken. Zwei gleichzeitig LTE funkende Sims bleiben der Oberklasse vorbehalten. Auf der rechten Seite befindet sich wie gewohnt der Power-Knopf sowie die Lautstärke-Wippe. Alles in allem macht das mir gesendete Exemplar einen guten, stabilen Eindruck in dieser Disziplin. Kein Wunder, hat Umidigi beim Lite keinen Kompromiss gemacht und beim Gehäuse einfach das gleiche wie das der teureren Modelle der S2-Reihe verwendet. In der Hinsicht also alles andere als “lite”.

Das Display

Den Göttern sei Dank, ein Notch! Just kidding. Das wäre es noch, wenn auch im Günstig-Segment dieser unsägliche Trend zur Zahnlücke noch weiter seine Seuchenkreise ziehen würde. Aber zurück zum S2 Lite. Das Display misst, wie bereits erwähnt, 6 Zoll im 2:1 Seitenverhältnis. Dies entspricht einem 5,5 Zoller im alten 16:9-Verhältnis. Die Auflösung beträgt 1440 mal 720 Pixel. Rechnerisch ergibt dies 268 Pixel pro Zoll. Das ist sicher nicht viel gemessen an anderen Telefonen, aber bei einem Schlaufernsprecher für umgerechnet 120 Euro (plus Zoll) muss auch, wie der Westfale sagt, die Kirche im Dorf gelassen werden. Trotzdem wirkt das IPS-Display der japanischen Firma Sharp sehr gut. Kontrast und Helligkeit können sich sehen lassen, die Farbwiedergabe passt ebenfalls und überrascht für diesen Preis. Abends mal eben Netflixen ist kein Problem. Eine Anpassung der Farbtemperatur sowie einen Lesemodus mit geringerem Blauanteil zur Schonung der Augen bietet das Telefon natürlich auch. Lange Abende “Social networken” zum Beispiel auf Google Plus sind ebenfalls durchaus angenehm. An die relativ geringe Auflösung im Vergleich zu allen Telefonen, die ich die letzten Jahre hatte (meist LG G-Reihe, jetzt ein Huawei Mate 10 Pro) habe ich mich schnell gewöhnt. Der Touchscreen reagiert schnell und präzise und auch hier gibt es nichts zu meckern. Zum eigentlichen Glas kann ich wenig sagen, aber das Telefon ist auch mit anderen Taschenbewohnern zusammen lebend nicht verkratzt worden nach mehreren Tagen recht rüdem Hin- und Hertragens, denn ein Test soll ja realistisch sein. Gorilla Glas hier zu erwarten wäre ja auch eher illusorisch, wobei dies allerdings die größeren Modelle des S2 in der 4er Version bieten. Behauptet das Internet zumindest. Insgesamt in dieser günstigen Klasse ein gutes Ergebnis!

Die Leistung

Beim SoC handelt es sich um einen Mediatek MT6750, gepaart mit einer Mali T860 GPU. Der SoC ist ein Achtkerner, wobei vier Kerne mit maximal 1,5 GHz laufen und die anderen 4 als Strom sparendes Bündel mit maximal 1,0 GHz arbeiten. Die Kerne beruhen auf dem Cortex A53-Design. Angefeuert wird der SoC mit 4 GByte Speicher. Auch das ist in dieser Preisklasse eine gute Sache, denn bei mehreren offenen Apps hakelt nichts und es lässt sich flüssig zwischen den Apps switchen. Die gemessene Geschwindigkeit zwischen 3,7 und 3,8 GByte/Sek. ist zwar nicht top, aber der Geräteklasse vollkommen angemessen. AndroBench gab für den internen Speicher eine Geschwindigkeit von 269 MByte/Sek. Sequential Read und 75 MByte/Sek. Sequential Write an. Natürlich ist das Meilenweit entfernt von meinem Daily Driver mit 840 zu 210, aber das Umidigi kostet auch nur ein Fünftel. In der Praxis ist das vollkommen ausreichend für die angepeilte Zielgruppe. Auch Antutu, 3DMark und Co wurde auf dem Umidigi S2 Lite angeworfen. Benchmarks sind natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, denn oft werden Optimierungen auf Benchmarks gemacht, die im realen Leben aber eben wenig Effekte haben. Das ist auf dem Desktop-PC so, das ist bei mobilen Geräten so, da wird viel Schmu betrieben. Für eine relative Vergleichbarkeit allerdings taugen Benchmarks noch sehr gut. Etwas über 50k im Antutu waren für den SoC zu erwarten. Bei der Gelegenheit habe ich auch mal die ausgelesenen Hardware- und Systeminformationen mit in die folgende Gallerie gepackt.

Telefonie

Das unwichtigste heutzutage an einem Telefon ist die Telefonie. Fakt. Ein Test mit meiner SIM hat aber ergeben, daß Sprachqualität für meine Verhältnisse vollkommen ausreicht. Ich habe da auch kaum Vergleichswerte, da ich tatsächlich sehr sehr sehr selten telefoniere. Wofür gibt es das geschriebene Wort?

An Sprach-Konnektivität werden folgende Standards geboten:

  • GSM 850(B5)/900(B8)/1800(B3)/1900(B2)
  • WCDMA :850(B5)/900(B8)/1900(B2)/2100(B1)
  • LTE FDD 2100(B1)/1800(B3)/2600(B7)/800(B20)

Ja, das Umidigi S2 Lite unterstützt Band 20! Eine Sorge weniger. Sehr gut, Umidigi! Ein Einbruch in Sachen Netzqualität bei Bewegungen im Funknetz, zum Beispiel auf der Autobahn, war nicht zu bemerken außerhalb der mir bekannten Funklöcher.

Konnektivität

Zum Thema WLAN bietet das Umidigi S2 Lite die Standards IEEE802.11 a/b/g/n, wie zu erwarten war. Geschwindigkeit und Reichweite waren allesamt im ordentlichen Bereich, daheim konnte ich wenig Unterschied zu den anderen Telefonen, Tablets, Chromecast-Devices etc. feststellen. Ansonsten gibt es an der Kabellosen Datenübertragungs-Front nur Bluetooth 4.0, neuere BT-Inkarnationen nicht. Das ist aber auch nicht schlimm meines Erachtens. Verbindungstests zu Bluetooth-Lautsprechern sowie Autoradio (Ford Sync) klappte über jeweils einen Zeitraum von einer Stunde ohne Probleme und Abbrüche. GPS und Glonass ist ebenfalls an Board. Das GPS verortet mich schon mal auf die andere Straßenseite und ist nicht zu vergleichen mit der Genauigkeit der GPS-Sensoren in meinen anderen Telefonen. Aber auch hier muss der Preis in Betracht gezogen werden. Genaues Navigieren eher nicht, aber für die Nutzung “ab und zu” kein Problem. Als Sensoren gibt es noch P- und L-Sensoren, Accelerometer, ein Gyroskop und einen geomagnetischen Sensor, auch Kompass genannt ;). Letzterer ist nicht so genau, in der Wüste Gobi würde ich ein anderes Telefon vorziehen, aber für grobe Richtungsangaben passt es.

Sound & Audioqualität

Die Mono-Quäke liefert das, was in Sachen Preis hier zu erwarten ist. Alles OK. Natürlich gibt es tatsächlich Menschen, welche vor allem mit schlechtem deutschen Gangster-Rap ihre Mitmenschen gerne aus diesen schlechten Mono-Quäken beschallen, vorzugsweise an Bahnhöfen, Bushaltestellen oder gar an der Supermarkt-Kasse, aber diesen Leuten ist die Audio-Qualität, ebenso wie die generelle musikalische Qualität, egal. Die kommen auch mit dem Umidigi klar. Über den Typ C- auf Klinke-Adapter angeschlossene Sony MDR-Kopfhörer klangen ordentlich. Die Audio-Qualität via Bluetooth ist wie bereits erwähnt ebenfalls ordentlich. Daheim benutzen wir ein Teufel Raumfeld-Multiroom-System sowie mehrere in dieses System integrierte Google Home-Geräte und auch dort konnte das Telefon überall hin streamen, was aber eher ein Verdienst der Chromecast-Technologie ist und mit der Audio-Qualität erstmal nichts zu tun hat.

Die Kamera

Bisher hatten wir in diesem Review viel Licht und wenig Schatten. Jetzt müssen wir auf den dunklen Punkt des Umidigi S2 Lite kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der Rückseite zieren 2 Sensoren das Telefon. Ein Omnivision OV16880 16 MPixel-Sensor sowie ein 5 MPixel-Sensor als angebliche Dual Cam-Konstellation. Allerdings scheint der zweite Sensor ein Dummy zu sein, denn wenn er verdeckt wird hat es wirklich keinerlei Effekt auf die Kamera-Software. Das ist bei China-Phones anscheinend nicht so unüblich, aber ich persönlich finde das ärgerlich. Der Bokeh-Effekt ist natürlich Software. Und nicht schön. Angeblich bietet der Sensor eine Blende von f2, was aber bei der Sensorgröße und Berücksichtigung des Cropfaktors im Endeffekt f14 ist, das ist bei Smartphones aber immer so. Da ist ebenfalls viel Augenwischerei im Spiel, denn erst mit dem Cropfaktor wird die Vergleichbarkeit zu richtigen Kameraoptiken errechnet.  Die Lichtausbeute ist aber alles andere als gut, das soll f2 sein? Natürlich kann ein Telefon für den Preis, den zB Leica schon alleine als Lizenzgebühr pro einzelnem Mate 10 Pro kassiert, keine Superkamera bieten. Aber vor allem in Lowlight ist schon ein gewisser Toy Cam-Effekt zu sehen. Bei Sonnenschein (den wir momentan leider nicht haben) und outdoor geht es allerdings. Die Frontcam vergessen wir lieber gleich. Im übrigen sollte auch erwähnt werden, daß das angepriesene Face ID beim Umidigi doch gemieden werden sollte. Langsam, quälend und das Telefon bietet einen so guten Fingerprint-Sensor, da braucht es das echt nicht. Der Blitz ist ein Witz. Aber ich kann nur noch einmal wiederholen: wer bei 120 Euro eine ordentliche Kamera erwartet, der glaubt auch an Chemtrails. Daher ersparen wir uns hier viele Beispiele und ich brauche dann auch nicht auf besseres Wetter zu warten.

Der Akku

Kommen wir wieder zu etwas Erfreulichem. Der Akku des Umidigi S2 Lite bietet tatsächlich wahnsinnige 5100 mAh! Da die Auflösung des Displays der generellen Energiesparsamkeit zuträglich ist überlebt das Umidigi S2 Lite locker bis Ende eines 2. Tages bei mehreren Stunden Beanspruchung. Für Menschen, die das Smartphone nur für Nachrichten, ein wenig Internet und andere wenig anspruchsvolle Tätigkeiten nutzen werden hier Stand By-Zeiten von mehreren Tagen möglich sein. Grade für diese Zielgruppe scheint vor allem wegen des großen Akkus dieses Telefon ein Geheimtipp zu sein! Für eine volle Ladung braucht das 2 Ampere-Netzteil bei mir im Test etwas mehr als drei Stunden. Geht in Ordnung, kann ich mit leben. Die Entscheidung, auch hier im Segment auf Typ C zu setzen ist richtig, denn Micro-USB hat zwar noch jeder daheim rumliegen, sowohl Netzadapter als auch Kabel, viele in rauen Massen, aber es wird Zeit, daß wir uns an allen Fronten von diesem Kabeltyp verabschieden.

Fazit

Insgesamt zeigt uns das Umidigi S2 Lite viel Licht, und wenig Schatten. Der Preis muss natürlich immer im Kopf behalten werden, denn ansonsten werden jedwede Ansprüche und Vergleiche unseriös. Das Display ist für die Preisklasse vollkommen OK, sogar überraschend. Sicher, die Auflösung ist gering, aber das führt wiederum auch zu einem annehmbaren Stromverbrauch des Sharp IPS-Displays. Der SoC ist zwar in die Jahre gekommen, aber verrichtet noch ordentlich seinen Dienst und fühlt sich immer noch “fluffig” an. Die Speicher-Ausstattung mit 4 GByte ist in dieser Preisklasse ebenfalls angenehm. Dual Sim bzw. Sim plus MicroSD bis 256 GByte ist ebenfalls eine gute Sache. Konnektivität (bis auf GPS) sowie Telefonie sind ebenfalls Punkte, bei denen es nichts zu meckern gibt, inklusive Band 20. Nur die Kamera, ja die Kamera… Ein durchaus ordentlicher Sensor, aber der Rest, vergessen wir es und lassen uns nicht mehr über die Kamera des S2 Lite reden.  Denn ansonsten ist es ein sehr gutes Telefon, vor allem für den Preis. Und seien wir ehrlich, für 120 Euro gibt es auch keine besseren Kameras, die sind allesamt grottig in dem Preissegment.

Für wen wäre dieses Telefon nun geeignet? Ich kann mir vorstellen, daß Menschen, welche ihr Telefon primär für Internet, Social Media, Nachrichten gebrauchen, nicht viel fotografieren, aber auf lange Akkulaufzeiten wert legen hier eine günstige Alternative finden könnten. Vor allem die Dauerläufer-Qualitäten sind schon beeindruckend für diese Preislage. Die wirklichen Freaks sind eh im Mittelklasse- und Premiumsegment daheim. Auch als Zweit- und Nottelefon ist es durchaus zu gebrauchen.

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