Vermögen: 300€ Familienbonus – macht die Hilfe überhaupt Sinn?


In den letzten Tagen scheinen vor allem Politiker der SPD die Einführung eines Familienbonus im Zuge der Corona-Krise zu planen. Doch handelt es sich bei dem Vorschlag um Populismus oder ein sinnvolles Vorhaben? Viele SPD-Politiker sprechen sich für eine einmalige Zahlung von 300 Euro pro Kind aus, Lediglich CDU-Ministerpräsident Armin Laschet fordert gar den doppelten Betrag.

Eltern trifft die Corona-Krise besonders hart

Ohne jeden Zweifel ist die Corona-Krise besonders für Eltern mit kleineren Kindern eine spezielle Herausforderung. Und vermutlich würde auch keiner der Eltern ein großzügiges Geldgeschenk der Bundesregierung ablehnen. Doch trotz guter Gründe ist ein Familienbonus wenig zielgerichtet. Denn Eltern mit hohen Einkommen sind auf diese Sonderzahlung nicht angewiesen. Und vor allem natürlich stellt sich die Frage, warum alle Steuerzahler für diese Gruppe zahlen sollten. Sollte dieser Bonus also tatsächlich Realität werden, dann sollte das Geld vor allem an wirklich bedürftige Personen gehen. Außerdem bestehen Zweifel, ob diese einmalige Zahlung tatsächlich einen stärkeren Konsum auslösen würden.

Einmalzahlungen erhöhen Konsumausgaben nur unwesentlich

Auch bei vielen Eltern trifft der Vorschlag auf wenig Gegenliebe. Diese plädieren dafür dieses Geld lieber direkt in Schulen oder Kitas zu investieren. Damit könnte zum Beispiel eine Reduzierung der Kitagebühren oder kostenloses Schulessen finanziert werden. Auch eine Modernisierung mit IT-Geräten sei wünschenswert. Zwar hatte die Bundesregierung über einen Zuschuß beim Kauf von Tablets nachgedacht, doch war damit auf wenig Echo gestoßen. Eines der Probleme ist, dass Kitas und Schulen von den jeweiligen Landesregierungen anhängig sind, was eine Finanzierung durch die Bundesregierung sehr kompliziert macht. Trotzdem wäre eine Investition in die Bildung nicht nur wünschenswert sondern auch umsetzbar. Viele Experten bezweifeln nämlich, dass der Familienbonus die Wirtschaft ankurbeln würde, weil viele Menschen ihr Konsumverhalten nicht von einmaligen Zahlungen abhängig machen. Eine Investition in den Betreuungs- und Bildungsbereich würde daher wohl wesentlich sinnvoller sein.

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