Redmi Note 5 im Test – untere Mittelklasse ganz groß


Vor kurzem wurde offiziell das Redmi Note 5 veröffentlicht. Kann es die Note-Reihe wieder nach vorne bringen? Oder reiht sich bei Xiaomi nur noch Version an Version ohne große Veränderungen? Alle Details erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Die Redmi-Reihe wächst und wächst und neben dem Redmi 5 und 5 Plus wurde auch das Redmi Note um die Generation 5 erweitert. Im März war der ursprüngliche Release. Es hat aber ein Weilchen gedauert, bis es tatsächlich verfügbar war. Wir haben für den Test ein Redmi Note 5 mit 3/32 GB in der Global Version mit Band 20 erhalten.

Vielen Dank an Gearbest für die Bereitstellung des Testgeräts.

 

Redmi Note 5 – Lieferumfang

Das Xiaomi Redmi Note 5 wird wie üblich bei der Redmi-Serie in roter (red) Kartonage geliefert. Darauf befinden sich  die Specs und der Name des Produkts. In der Box finden sich die von Xiaomi gewohnten Bestandteile. Ladekabel, Simslotöffner, chinesisches Netzteil sowie eine Anleitung kommen zum Vorschein. Neuerdings legt  Xiaomi auch ein transparentes Case mit dabei.

 

Design und Verarbeitung

Wenn der direkte Vergleich zum Redmi Note 4 gezogen wird, dann ist das Display des Redmi Note um knapp 0.5 ” gewachsen, bei fast gleichen Abmessungen. Es ist zwar um knapp 7 mm länger geworden, dafür einen Millimeter schmaler und nur knappe 15 Gramm schwerer als der Vorgänger. Was geblieben ist, sind die Kunststoffkappen, welche die Antenne verbergen. Warum das nicht ähnlich wie beim Max gelöst wird ist nicht ganz nachvollziehbar. Ansonsten ist das Design und die Verarbeitung Xiaomi-typisch sehr gut. Ich finde die Haptik noch ein wenig besser als beim Note 4.

Es ist wie gewohnt alles an seinem Platz. Powerbutton und Lautstärkewippe befinden sich rechts, auf der Unterseite haben wir den Lautsprecher, den Micro-USB Anschluss, das Mikrofon und den 3.5mm Klinkenanschluss. Auf der linken Seite haben wir den Simslot für wahlweise 2 Nano-Simkarten oder aber 1 Nanosim mit SD-Slot, je nach Belieben. Unterstützt werden Karten bis 256 GB. Auf der Oberseite haben wir den Infrarotsensor. Auf der Rückseite dann die Dualkamera und den Fingerabdrucksensor, wie wir es  seit Jahren kennen. Das letzte Bild ist ein Größenvergleich von Redmi Note 5 und Mi Max 2, um die Größenunterschiede darzustellen.

 

Display

Das FHD+ Display des Xiaomi Redmi Note 5 ist 5,99 Zoll groß und bietet eine  Auflösung von 1080×2160 Pixel (403ppi). Das Seitenverhältnis beträgt 18:9 mit einem sehr guten Display-Rand-Verhältnis von 77,5%.

Das FHD+Display des Redmi Note 5 ist scharf und wirklich klar.  Die Farben werden sehr gut dargestellt, aber ihr könnt auch in den Optionen nach Belieben Farbwerte verändern und an den persönlichen Geschmack anpassen.  Im Test waren weder Pixelfehler noch grobe Unschärfe zu erkennen. Kapazitive Tasten gehören leider der Vergangenheit an. Hier kann man entweder mit den OnScreen-Tasten vorlieb nehmen oder auf Full Screen-Gestures setzen, wo ihr euch mit Swipen durch die Menüs arbeitet anstelle der On Screen-Buttons. Das hat den Vorteil, dass ihr mehr Nutzfläche des Display habt.

Bedienung und Software

Auf dem Redmi Note 5 war bei Erhalt die MiUI 9.5 Global installiert. Nach ein paar Tagen kam auch die offizielle Global Rom von MiUI 10 als OTA Update. Alle Google Apps waren vorhanden, auch die Lokalisierung in deutsche Sprache sowie Unterstützung des LTE Band 20. Um später ein Custom-Rom installieren zu können muss das Gerät allerdings vorher entsperrt (Unlock) werden. Dies ist mittlerweile recht aufwendig. Vor allem muss nach der Registrierung für den Unlock ganze 360 Stunden (15 Tage) gewartet werden. Ist der Unlock erfolgt, könnt Ihr euch von Xiaomi.eu ein mehrsprachiges Custom-Rom installieren.

 

Wie nach dem Update zu sehen ist, hat sich auch viel an der Optik verändert. Das Dropdown Menü sieht anders aus, die Benachrichtigungen ebenso wie das Einstellungsmenü. Alles in allem wirkt MiUI ziemlich solide. Es scheint auch ordentlich Akku zu fressen, dazu aber später mehr. Mittlerweile trudeln einmal wöchentlich OTA Updates zu MiUI 10 ein. Es wird also fleißig daran gearbeitet. Zeitweise habe ich Aussetzer im UI bemerkt. Hier freezet der Bildschirm für 2-3 Sekunden oder Apps werden einfach geschlossen, es ist also noch einiges zu verbessern, aber bei einer Beta ist das ja auch nicht verwunderlich.

Leistung

Das Redmi Note setzt auf den Snapdragon 636 Prozessor. Dieser ist noch relativ neu und wird auch im künftigen Max 3 seinen Platz finden. Er ist erstaunlich schnell, keine Leistungseinbrüche bemerkbar, und das Niveau ist für ein Mittelklasse-Smartphone schon recht hoch.

 

Im Antutu Benchmark z.B. hat das Redmi Note über 115k geschafft, was wirklich erstaunlich ist. Der Vorgänger lag noch bei knappen 88k im Test.

 

Im Geekbench 4 schafft es 1340 Punkte im Single-Core-Benchmark und 4861 Punkte im Multi-Core-Benchmark. Im beliebten 3D-Mark Slingshot erreicht es 1447 Punkte. Das ist sicherlich keine Höchstleistung, aber für ein Gerät dieser Klasse absolut ausreichend.

Spiele wie Asphalt 8 liefen auf höchster Auflösung und Detailstufe ruckelfrei.

 

Netz und Sprachqualität

Die Sprachqualität des Redmi Note 5 ist während eines Telefonats wie gewohnt ausgezeichnet. Unsere Gesprächspartner konnten uns stets sehr gut verstehen.Wir haben nun auch endlich alle Bänder inklusive LTE Band 20 mit an Bord. Dies wertet das Redmi Note 5 ordentlich auf im Vergleich zur chinesischen Konkurrenz.

 

Netzstandards:

2G: GSM 850/900/1800/1900MHz

3G: WCDMA B1/B2/B5/B84G:

FDD-LTE B1/B3/B4/B5/B7/B8/B20

TDD-LTE B38/B40

 

Konnektivität

In Punkto WLAN bietet das  Redmi Note 5  Dualband  die Standards 802.11a/b/g/n/ac 2.4GHz/5GHz. Damit sind theoretisch Übertragungen bis zu 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich. Weiter gibt es noch Miracast, DLNA und Wifi-Direct. Die Übertragung läuft mit voller Leistung. NFC ist leider nicht verbaut, aber in dieser Preisklasse sowieso selten.

GPS

Das GPS war ist schon immer solide gewesen in allen Xiaomi Geräten. Hier wird standardmäßig GPS, A-GPS und GLONASS unterstützt. Der erste Fix dauerte wie gewohnt ein wenig, danach fand er binnen 1 Sekunde Satelliten.

Kamera

Die Dual Kamera des Redmi Note 5  auf der Rückseite setzt auf einen 12 Megapixel Samsung S5K2L7 Sensor mit f/1.9 Blende (1.4 µm) sowie auf einen sekundären 5 Megapixel Samsung Sensor. Unterstützt wird HDR, EIS, und Dual Autofokus. Dazu gesellt sich noch der DUAL LED Blitz und die AI-Unterstützung. Die Frontkamera hat einen 13 MP Sensor, ebenfalls mit AI Support. Anbei ein paar Sample-Shots der Kamera.

Tageslicht (Normal)

Portrait-Modus

Low-Light

 

Panorama

Frontkamera

Die Frontkamera macht mittlerweile sehr gute Aufnahmen. Die Steigerung innerhalb der Redmi Note-Reihe bis zur nun 5. Generation ist immens. Am besten kommt der Portraitmodus bei den Selfieshots zur Geltung.

Akkulaufzeit

Das Redmi Note 5 besitzt leider nur QC 2.0 , weshalb das Gerät dann doch etwas länger zum Laden benötigt. Ich verzichte hier auf synthetische Tests. Da ich das Gerät nun seit 4 Wochen als Daily Driver nutze, kann ich mit Fug und Recht sagen, ich komme entspannt über den Tag. Abends bei ca. 15% geht es dann zurück an die Ladestation.

Fazit Xiaomi Redmi Note 5

Ich war sehr skeptisch, bezüglich des Redmi Note 5. “5. Generation, ach ja wieder mal eine Veränderung ohne viel Veränderung”… Aber ich muss meine Meinung revidieren. Es ist durch und durch ein solides Smartphone in einer sehr soliden Preisklasse. Es ersetzt derzeit meinen alten Daily Driver, das Mi Max 2. Größentechnisch sind die 5.99 Zoll echt gut. Weniger Rand und mehr Display als der Vorgänger, 18:9 Format und ein FHD+ Display runden das ganze ab. Die reale Akkuleistung trotz 4000mAh könnte besser sein. Ich denke aber, dass dies mit der MiUI10-Version im Beta-Status zu tun haben wird und in Zukunft der Energieverbrauch optimiert wird. Micro-USB ist kein “nicht kaufen”-Kriterium, aber dennoch überholt, hier muss Xiaomi definitiv nachbessern. Der Snapdragon 636 ist wirklich sehr gut. Alle täglichen Arbeiten kann ich ohne große Probleme erledigen. Was mich nach wie vor stört, sind die “Endkappen” bei den Redmi Versionen, die Kunststoffabdeckungen der Antennen. Warum man hier nicht ein Gehäuse baut, wie es Xiaomi beim MAx baut, bleibt mir ein Rätsel. Zu guter Letzt, die Kamera. Ich war wirklich sehr positiv überrascht. Das Telefon schießt sehr gute Tageslichtbilder, der Bokehmodus sieht auch schöner aus und vor allem Lowlight beherrscht es mittlerweile auch besser. Kein Vergleich zum Mi 8, aber immerhin alles sehr ordentliche Ergebnisse. Der Portraitmodus mit der Frontkamera ist absolute Spitzenklasse. Wer also ein solides Phone in der Preisklasse bis 200 Euro haben will, ist hier sehr gut aufgehoben. Kaufempfehlung von mir.

 

 

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