Sorge um Zukunft von Galeria Kaufhof nach Signa-Pleite


Nach der Insolvenz des Galeria-Mutterkonzerns Signa Holding nimmt die Sorge um die Zukunft der Kaufhauskette zu. Im Sanierungsverfahren von Galeria hatte der österreichische Mutterkonzern 200 Millionen Euro zugesagt, die nun fehlen dürften. Am Donnerstag meldete auch die Signa-Tochter Sportscheck Insolvenz an. Der Deutsche Städtetag forderte für den weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens eine Einbindung der Städte.

Sportscheck erklärte laut “Handelsblatt”, das Unternehmen werde Insolvenzantrag beim Amtsgericht München stellen. Dies sei erforderlich, da die Signa Holding ihrer “vertraglichen Zahlungszusage” wegen des am Mittwoch eingereichten Insolvenzantrags nicht mehr nachkommen könne. Dadurch ist der Sporthändler zahlungsunfähig. Er hat bundesweit 34 Filialen.

Erst vor wenigen Wochen hatte der britische Sport- und Modehändler Frasers angekündigt, sich mit der Sparte Signa Retail auf eine Übernahme von Sportscheck geeinigt zu haben. Diese Übernahme sei nun wieder offen, erklärte Sportscheck laut “Handelsblatt”. Weitere Investoren hätten aber Interesse an einer Übernahme. 

Die Signa Holding des österreichischen Unternehmers René Benko hatte am Mittwoch ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Die Warenhauskette Galeria hatte in der Corona-Pandemie einen Insolvenzantrag gestellt, Signa sagte im Rahmen des Sanierungsverfahrens 200 Millionen Euro zu. Die ersten 50 Millionen Euro sollten im Februar fließen. 

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Donnerstag, noch sei nicht klar, ob die Insolvenz Auswirkungen auf die Galeria-Standorte habe. Er betonte, gerade die Filialen in zentralen Lagen hätten “eine Schlüsselfunktion für unsere Innenstädte”. In großen und auch kleineren Städten die Innenstädte attraktiv zu halten und neu zu beleben, bleibe eine Herausforderung mindestens für dieses Jahrzehnt. Von Bund und Ländern forderte Dedy dafür weitere Unterstützung.

Bei Auswirkungen der Insolvenz auf Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof haben, “müssen die betroffenen Städte aktiv in die Gespräche zwischen Gläubigern und Eigentümern, Anteilseignern und Insolvenzverwaltern einbezogen werden”, forderte er weiter. Zudem müssten sich die Städte eventuell betroffene Gebäude sichern können. “Perspektivisch sollte das Insolvenzrecht so geändert werden, dass die Städte potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekommen”, sagte Dedy weiter. In diesem Zusammenhang forderte er auch transparente Eigentümerstrukturen.

ilo/bro

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