Sechs Jahre nach dem Verschwinden von Rebecca Reusch aus Berlin bleibt ihr Schicksal ungeklärt. Doch interne Informationen eines Polizeibeamten sorgten 2024 für Aufsehen - denn es gab massive Ermittlungsfehler! War es so gewollt - hier mehr:
Seit dem 18. Februar 2019 fehlt von Rebecca jede Spur. Die Behörden stehen weiterhin vor einem Rätsel, während die Hoffnung auf eine Aufklärung immer weiter schwindet. Im März 2024 meldete sich ein Polizist, den wir als Dirk B. bezeichnen, mit brisanten Informationen zu Wort. Er kritisierte erhebliche Verzögerungen bei der Analyse entscheidender Daten und ging damit bewusst an die Öffentlichkeit – nach eigenen Angaben, um seine Kollegen "wachzurütteln“. Sein zentraler Vorwurf: Die Berliner Ermittler hätten die wichtigen Handy-Daten von Google erst mit erheblicher Verzögerung angefordert. Laut "Berliner Zeitung“ wurde das Gesuch erst im Herbst 2020 gestellt, die Daten jedoch erst im Frühjahr 2021 übermittelt – also zwei Jahre nach Rebeccas Verschwinden. Die Entschlüsselung zog sich zudem bis ins Jahr 2023 hin. Dirk B. hält diese Zeiträume für unverständlich: "Solche Anfragen müssen sofort erfolgen, insbesondere wenn ein Mädchen als vermisst gilt und die Umstände auf ein Gewaltverbrechen hindeuten.“ Er verweist darauf, dass Google in dringenden Fällen binnen weniger Wochen, in Notfällen sogar innerhalb von Stunden, antworten könne.
Besonders auffällig: Eine interne E-Mail aus dem Jahr 2021 zeigt, dass B. seine Bedenken direkt an die Ermittler in Berlin richtete. Kurz darauf – nur einen Monat später – vermeldeten die Behörden, dass sie die Google-Daten erhalten hätten. Ein reiner Zufall? Oder kam die Anfrage erst durch seinen Hinweis zustande? Die Daten sorgten jedenfalls für neue Erkenntnisse: Sie brachten den Schwager des Mädchens erneut in den Fokus der Ermittler. Laut den Aufzeichnungen soll er am Tag von Rebeccas Verschwinden nach Praktiken zur Strangulation gegoogelt haben. Dies führte im April 2023 zu einer Hausdurchsuchung.
Der ehemalige Mordermittler Axel Petermann zeigte sich über die jahrelange Verzögerung entsetzt: "Solche Informationen sind essenziell, besonders wenn es um die Analyse von Suchverläufen geht. Es ist fatal, dass die Ermittler erst vier Jahre später auf diese Erkenntnisse stießen.“ Besonders brisant: Die Suchverläufe könnten auf bestimmte sexuelle Vorlieben des Schwagers hindeuten – ein möglicher Hinweis auf ein Motiv. Doch nach so vielen Jahren könnten Beweise, die diesen Verdacht untermauern, unwiederbringlich verloren sein. Die Berliner Staatsanwaltschaft äußert sich zu den Vorwürfen nur zurückhaltend. "Zum Schutz der laufenden Ermittlungen werden dazu derzeit keine Informationen herausgegeben“, heißt es von offizieller Seite. Auch Google erklärte lediglich, dass sich die Bearbeitungszeiten von Anfragen je nach Priorität und Arbeitsaufwand unterscheiden.
Fakt ist: Trotz erneuter Hinweise im vergangenen Jahr hat sich an der Situation wenig geändert. Die Ermittler scheinen kaum noch darauf zu hoffen, Rebecca lebend zu finden – und der Fall droht endgültig in Vergessenheit zu geraten.