Wer kann sich das noch leisten? Die Preise im Supermarkt und für Lebensmittel explodieren noch einmal deutlich! Durch die in diesem Jahr herrschende Inflation in Deutschland sind vor allem die Preise für Lebensmittel durch die Decke geschossen. Im Vergleich zum Vorjahr sind fast alle Produkte deutlich teurer geworden. Als Grund wird dabei zumeist die Energiekrise genannt. Experten jedoch vermuten, dass hinter dem Preisanstieg auch ein anderer Grund steckt – werden wir etwa abgezockt?
Im November was zu einem leichten Rückgang der Inflation gekommen, die sich allerdings trotzdem weiter auf hohem Niveau hält. Im Oktober 2022 hatte die Inflation mit 10,4 Prozent den höchsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht. Experten sehen die Inflation trotz der Entspannung bei den Energiepreisen bei einem zu hohen Stand. Deshalb könne die Energiekrise allein die Preisanstiege bei vielen Lebensmitteln nicht rechtfertigen. Experten sehen auch Preisanstiege bei anderen Faktoren, die nichts mit der Energie zu tun haben. So schmälern die hohen Teuerungsraten die Kaufkraft und sorgen dafür, dass die Menschen in Deutschland immer weniger sparen können. Mittlerweile geben 23 Prozent der Deutschen an, in den letzten 3 Monaten Schwierigkeiten gehabt zu haben, genügend Lebensmittel einzukaufen. 59 Prozent der Befragten hätten ihre Ausgaben für Lebensmittel gekürzt und gut 2 Drittel der Befragten geben an, diese Ausgaben weiter verringern zu wollen.
Während die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahr um 38,7 Prozent gestiegen sind, liegt die Teuerungsrate bei den Nahrungsmitteln bei durchschnittlich 21,1 Prozent, wenn man die Kosten mit dem November 2021 vergleicht. Besonders kräftig war der Anstieg vor allem bei Speisefetten und Speiseölen, die mittlerweile um über 40 Prozent teurer sind als im Vorjahr. Weitere Produkte mit deutlicher Preissteigerung über 40 Prozent sind Zucker und Mehl. Um mehr als 30% sind die Kosten für Vollmilch, Käse, Quark und Joghurt angestiegen. Allerdings vermutet Ökonom Joachim Ragnitz vom Institut für Wirtschaftsforschung, dass der Preisanstieg nicht nur eine Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind. Seiner Meinung nach hätten viele Unternehmen die Krise genutzt, um die Preise ungerechtfertigt zu steigern. “Manche Unternehmen benutzen die Inflation als Deckmantel, weil keiner so genau nachvollziehen kann, woher die Preiserhöhung kommt. Ragnitz sieht darin eine Methode, um vielen deutschen Bürgern die Ersparnisse abzugreifen, die diese während der Zeit der Corona-Pandemie gebildet hätten. Mit einer Preissenkung rechnet Ragnitz frühestens, werden die Ersparnisse der Bürger aufgebraucht sind. Angesichts der hohen Preise für Lebensmittel haben sich mittlerweile 91 Prozent der Bundesbürger für staatliche Interventionen ausgesprochen, die Preisobergrenzen oder Subventionen für Lebensmittel vorsehen. Bisher allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass die Bundesregierung in dieser Hinsicht regulierend tätig wird. Stattdessen setzt man in Berlin auch finanzielle Ausgleichszahlungen für Geringverdiener.