Xiaomi Mi Pad 3 Test: Das dritte Android Tablet der Serie


Das Mi Pad 3 ist bereits das dritte Tablet aus der Serie von Xiaomi, erscheint anders als der Vorgänger aber diesmal nicht auch mit Windows.

Wir bedanken uns bei CECT-Shop für die Bereitstellung des Mi Pad 3 Tablets. Unseren Testbericht zum – leider nicht ganz fehlerfreien Vorgänger, könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

Technische Daten Mi Pad 3

  • Display: 7.9 Zoll IPS 2K Retina
  • Auflösung: 2048 x 1536 Pixel (326 ppi)
  • Prozssor: 2,1GHz 64-bit MT8176 Hexa-Core von MediaTek
  • GPU: PowerVR GX6250
  • RAM: 4GB LPDDR3
  • Interner Speicher: 64GB eMMC5.0
  • Speichererweiterung: Nein
  • NFC: Nein
  • Kamera: 13.0 MP Haupt (f/2.2) / 5.0 MP Frontkamera (f/2.0)
  • Konnektivität: 802.11 B/G/N/AC (2.4/5Ghz) WLAN, Wifi Display / Wifi Direct / BT 4.1 (HID)
  • Akkukapazität: 6.600mAh (5V / 2A)
  • OS: Android 7.0 Nougat mit MIUI 8 Oberfläche
  • Anschlüsse: USB Typ-C, 3,5mm Kopfhöreranschluss
  • Gewicht: 328 Gramm
  • Abmessung: 200.4 x 132.6 x 6.95 mm
  • Preis: 269 Euro

 

Verpackung und Zubehör

Die Verpackung ist mal wieder recht unspektakulär und kommt in einem simplen Weiß mit Mi-Logo daher. Auf der Rückseite kurz die technischen Daten und das wars…

Das Zubehör ist ebenfalls recht mager, die Verpackung enthält eine Kurzanleitung, ein USB Typ-C Kabel und das chinesische Netzteil mit 5V-2A.

Design und Verarbeitung

Beim Design hat sich gegenüber dem Vorgänger überhaupt nichts getan, deswegen hat es in meinen Augen die Nummer 3 nicht wirklich verdient – man hätte hier auch die Fotos vom Pad 2 nehmen können und es hätte keiner gemerkt. Die Frontseite ist wieder vollständig mit Glas überzogen und sauber in dem Metallrahmen an den Seiten eingefasst.

Die Rückseite ist ebenfalls wieder vollständig aus Aluminium und wie beim 2er leicht stumpf. So sorgt es für ausgezeichnete Haptik und rutscht nicht versehentlich aus der Hand. Allerdings ist es dadurch recht anfällig für Kratzer. Mit einem Case ist man hier wohl am besten beraten.

Unten auf der Rückseite ziert der MI-Schriftzug wieder das Tablet. Hinter dem Meschgitter links und rechts befinden sich zwei Stereo-Lautsprecher. Oben links die 13MP Hauptkamera mit einer F/2.2 Blende, welche im Gehäuse eingelassen ist.

Die seitlichen Tasten für Power, Lautstärke lauter und leiser bestehen ebenfalls aus Aluminium und sind gut ins Gehäuse eingearbeitet. Der Druckpunkt passt und sie wackeln kaum. Auf der Unterseite findet sich dann der USB-Typ C Anschluss und auf der Oberseite der 3,5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer.

Display

Das Mi Pad 3 hat ein 7,9 Zoll 2K Retina-Display mit einer Auflösung von 2048×1536 Pixeln. Das Panel ist wieder ein IPS-LCD mit einer Pixeldichte von 326ppi. Das 2K-Display ist ausgezeichnet, gestochen scharf mit einer sehr guten Farbsättigung. Auch Schwarzwert und Kontrast sind für ein LCD gut und so macht es einfach Spaß, sich Bilder oder Videos anzuschauen oder einfach nur im Web zu surfen.

Der Blickwinkel geht in Ordnung aber das Display-Glas spiegelt sehr stark. Das ist im Haus sicherlich kein Problem aber draußen in der Sonne lässt es sich nur schwer ablesen.

Das 7,9 Zoll-Display setzt auf ein 4:3-Seitenverhältnis. Für ein Tablet in meinen Augen der perfekte Formfaktor, denn selbst wenn man es quer hält, erreicht man mit dem Daumen fast alle Bereiche des Displays.

Auch gerade bei hochauflösenden Videos macht das Mi Pad 3 richtig Spaß und so lassen sich Filme und Serien damit genießen.

Bedienung und Software

Das Mi Pad 3 läuft mit Android 7.0 (NRD90M) und MIUI 8. Auf meinem Gerät war leider eine Shop-Rom mit Version 8.2.5 installiert, welche es offiziell nicht gibt. Dafür war das Tablet bereits unlocked und ich konnte einfach die aktuelle MIUI Stable oder Developer über den Updater installieren, bin dann aber zwischenzeitlich auf eine ROM von Xiaomi.eu umgestiegen. Eine offizielle Global-Rom mit allen Sprachen (Multi-Language) gibt es noch nicht und auf den Mi Pads muss man leider oft lange warten bis diese erscheinen. Zudem sind in der China-Stable und Dev-Version weder der Play Store noch die Play-Services vorinstalliert.

Ansonsten läuft die Oberfläche absolut sauber und ruckelfrei. Der MIUI Launcher des Mi Pad 3 ist sehr stark angepasst und erinnert wie immer ein wenig an Apples iOS. Der Launcher verzichtet auf einen Appdrawer, dass heißt alle Apps werden direkt auf die Oberfläche gelegt und man muss sich eigene Ordner anlegen, um Ordnung zu schaffen. Auf der linken Bildschirmseite gibt es eine Art Informationscenter, das aber schon wie beim Vorgänger irgendwie nicht zu gebrauchen ist.

Um Widgets, den Hintergrund und die Effekte beim Seitenwechsel auf dem Homescreen zu ändern, zieht man einfach zwei Finger (Pitch-To-Zoom) über den Bildschirm zusammen. Danach erhält man ein entsprechendes Untermenü. Die Widgets der eigenen Apps lassen sich darüber allerdings nicht platzieren.

 

Probleme mit dem Google Play Store

Das Mi Pad 3 hat in den ersten ROM-Version so einige Probleme mit dem Play Store. Dieser hat in der aktuellen Version einen nervigen WiFi-Bug, mit dem ihr keine Apps herunterladen könnt. In der Xiaomi.eu Rom müsst Ihr dazu immer wieder erst das Update des Play Stores deinstallieren und erst dann funktioniert der Download.

In den offiziellen China-Stable und Dev-ROM ist dieser wie immer nicht vorinstalliert und mit den Versionen ist es noch schwieriger den passenden zu finden/installieren. Also sollte man mindestens noch ein oder zwei Versionen abwarten.

Zur Anleitung Google Play Store auf dem MI PAD 3

Sollte sich das mit einer späteren miui Version ändern, ergänzen wir das dann hier natürlich für euch

Einstellungen

MIUI besitzt wie immer unzählige Einstellungsmöglichkeiten, mit denen sich so gut wie alles anpassen lässt. insgesamt fehlen auf dem Mi Pad generell immer ein paar Apps und Funktionen (Themes, Sicherheit etc.) der  sonst üblichen MIUI Oberfläche. Auf die Einstellungen selbst gehen wir hier nicht genauer ein, denn das würde den Umfang des Tests sprengen.

 

Leistung und Konnektivität

Das Mi Pad 3 hat einen 2,1GHz 64-bit MT8176 Hexa-Core Prozessor von MediaTek, als Grafikeinheit kommt eine PowerVR GX6250 zum Einsatz. Diese GPU ist bereits 2 Jahre alt und zählt nicht eben zu den High End-Grafikchips, die SoC-GPU-Kombination reicht aber dennoch für die gängigsten Anwendungen und Games aus. Unterstützt wird der SoC von 4GB LPDDR3 RAM, womit auch ordentliches Multi-Tasking möglich ist. So kann man viele Apps gleichzeitig geöffnet haben und zwischen ihnen hin und her wechseln.

Die Benchmark-Werte des MI Pad 3 liegen in AnTuTu bei guten 81.178 Punkte und im Geekbench 1695 SingleCore + 4193 MultiCore Punkte. Auch bei Vellamo liefert er recht gute Werte ab.

In der höchsten Auflösung bei z.B. Asphalt oder anderen spielen merkt man zwischendurch leichte Mini-Ruckler aber das nicht durchgehend, sondern eher selten. Die gängigsten Spiele, wie Modern Combat 5, MMX Racing, Asphalt Airborn 8, The Romm Three oder auch Hearthstone liefen absolut ruckelfrei und ohne Hänger.

 

Konnektivität

Das Mi Pad 3 unterstützt Wi-Fi 802.11a/b/g/n/ac  mit 2,4GHz und 5GHz, sowie Bluetooth 4.1. Beides funktionierte in meinem Test einwandfrei und der Empfang im WLAN ist sehr gut. Einen GPS-Sensor hat das Tablet leider nicht.

 

Sound & Audioqualität

Die beiden Stereo-Lautsprecher auf der Rückseite liefern für die Größe ein annehmbares Ergebnis aber die Position lässt sich streiten. Ich finde sie etwas ungünstig platziert, weil sie erstens nach hinten schallen und dort oft die Hände drauf liegen. Auf Grund des fehlenden Volumens können die natürlich, wie bei allen Geräten dieser Größe, keinen richtigen Bass entwickeln. Die Lautstärke ist insgesamt sehr gut, wenn sie nicht nach hinten stehen würden.

Mit Kopfhörern liefert das Mi Pad 3 einen sehr guten Klang mit Bass ab (getestet mit RHA-MA750), damit kann man problemlos die ein oder andere Mucke hören oder ganz entspannt einen Film oder Serie genießen.

 

Kamera

Wie bei den meisten Tablets sind die Kameras nicht unbedingt DAS Kaufkriterium und können mit aktuellen Smartphone-Cams nicht mithalten. Beim Mi Pad 2 war die Kamera aber schon verhältnismäßig gut und mit dem Mi Pad 3 hat Xiaomi sie nochmals verbessert und die Auflösung auf 13 Megapixel erhöht. So lassen sich in guten Lichtverhältnissen tatsächlich annehmbare Resultate erzielen, sobald es dunkler wird, lässt sich aber auch sofort ein Rauschen feststellen. Viel Spielereien und Funktionen gibt es in der Kamera-App dazu auch nicht, aber der Schwerpunkt eines Tablets liegt sicherlich ohnehin woanders.

Auch mit der Frontcam kann man sicherlich die eine oder andere Videochat Session ganz gut machen.

Testfotos Hauptkamera (komprimiert)

Testfotos  Frontkamera (komprimiert)

 

Akkulaufzeit

Die Akkukapazität des Mi Pad 3 beträgt 6.600mAh und wurde gegenüber dem Vorgänger nur etwas erhöht. Das sorgt für gute Akkulaufzeiten, im synthetischen PC Mark Akku-Benchmark schaffte es hier ordentliche 8 Stunden Display-An-Zeit (Screen-On-Time) und im Geekbench 3 kam es auf 8,45 Stunden. Das sind schon recht gute Werte.

In der Realität, besonders wenn man viel damit spielt, schafft man natürlich nicht solche Zeiten.

Die gemessene Akkukapazität beträgt nach drei Ladezyklen 6.380mAh. Die wird sich aber noch etwas entfalten und dürfte somit auch stimmen. Leider fehlt hier eine Schnellladefunktion, die dem Mi Pad 3 sehr gut getan hätte. So braucht es schon gut 2,5-3 Stunden bis es wieder aufgeladen ist.

 

Fazit

Die Unterschiede zum Vorgänger sind beim Xiaomi Mi Pad 3 eher marginal, allein schon optisch ist es absolut identisch und auch bei der Hardware halten sich die Veränderungen in Grenzen. Das hat aber auch seine Vorzüge, denn so bekommt man hier wieder ein 7,9 Zoll großes 2K Retina-Display mit einem Seitenverhältnis von 4:3. Das IPS LCD-Panel ist nämlich auch hier wieder das eigentliche Schmankerl: Die perfekte Größe zum Couchsurfen, knackig scharf und kontrastreich – macht einfach Spaß.

Der Umstieg vom Intel Prozessor auf dem MT8176 Hexa-Core von MediaTek hat dem Tablet anscheinend sehr gut getan, denn auch die Überhitzungsprobleme des Vorgängers sind Geschichte. Die meisten Games lassen sich damit ruckelfrei spielen und die 64GB Speicher sollten ausreichend Platz bieten, auch wenn ein MicroSD-Slot noch immer fehlt.

Der fehlende GPS-Sensor lässt sich ebenfalls verschmerzen, leider kommt das Mi Pad 3 aber auch wieder mit einer leicht abgespeckten MIUI-Oberfläche daher, bei der einige Funktionen fehlen. Mit dem nächsten Update sollte dann hoffentlich auch das lästige Play Store Problem gelöst sein, sodass man mit dem Mi Pad 3 insgesamt ein sehr gutes Tablet für den Preis erhält.

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