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Extreme Waldbrände in Deutschland: Ortschaft geräumt, Feuer außer Kontrolle!

Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad und extremer Trockenheit ist Deutschland bereits von einer verheerenden Waldbrandsaison betroffen. Besonders dramatisch war die Lage Anfang der Woche, wo gleich sieben Waldbrände tobten. Der größte Brand eskalierte so stark, dass ein ganzer Ort evakuiert werden musste. So ist die Lage:

Großschadenslage in Elbe-Elster: 13 Hektar in Flammen

Gegen 14 Uhr riefen Behörden eine sogenannte Großschadenslage aus. Bei Sonnewalde brannten etwa 13 Hektar Wald , was einer Fläche von ungefähr 17 Fußballfeldern entspricht. Die Situation spitzte sich zu, als das Feuer bedrohlich nahe an die Ortschaft Kleinbahren heranrückte. "Für die Ortschaft Kleinbahren wurde die sofortige Evakuierung in Richtung Sonnewalde angeordnet“, teilte der Landkreis am Nachmittag mit. Am Abend gab der Sprecher des Landkreises, Torsten Hoffgaard (58) , Entwarnung: „Die Feuerwehr hat zwischen dem Bahnhof Kleinbahren und der Ortschaft einen Sperrriegel errichtet.“ Die Evakuierung sei abgeschlossen, und der Ort wurde abgeriegelt. Von den insgesamt 82 Einwohnern fanden 44 privat Unterkunft , während acht Personen in der Sammelstelle im Lindenkrug in Großbahren untergebracht wurden. Schulen und Kitas waren von der Evakuierung nicht betroffen. Glücklicherweise erreichten die Flammen am Dienstagnachmittag noch keine Wohnhäuser. Gegen 20 Uhr konnten die Bewohner schließlich in ihre Häuser zurückkehren. Lesen Sie hier mehr:

Weitere Brände in ganz Brandenburg

Ein Bürgertelefon unter der Nummer 03535 46 4004 sowie weitere Informationen auf der Website des Landkreises standen zur Verfügung, um die Bevölkerung auf dem Laufenden zu halten. Neben dem dramatischen Feuer bei Kleinbahren kämpfte die Feuerwehr auch gegen Waldbrände in anderen Regionen des Landes: Sorno und Fichtenberg (Landkreis Elbe-Elster), Proschim und Laubsdorf (Landkreis Spree-Neiße), Zinnitz (Oberspreewald-Lausitz) und in Schönwalde (Dahme-Spreewald). Diese Brände sind mittlerweile unter Kontrolle. Doch auch bei Treuenbrietzen-Frohnsdorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) brach am Dienstagnachmittag ein weiterer Brand aus.

Feuerwehr weiter im Einsatz

Kai-Uwe Schwinzert , Kreissprecher von Potsdam-Mittelmark, berichtete am frühen Abend gegenüber BILD: „Derzeit brennen etwa 13 Hektar Wald . Ein Hubschrauber wurde angefordert, da die Fläche munitionsbelastet ist.“ Glücklicherweise bestand für die Anwohner keine unmittelbare Gefahr. Bei schwachem Wind ging man davon aus, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten würde. Um die Flammen einzudämmen, richtete die Feuerwehr einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen ein. Das Feuer war sogar im rund 20 Kilometer entfernten Beelitz deutlich zu sehen.

Brandenburg: Hotspot für Waldbrände

Brandenburg gilt laut Einschätzung des Landesbetriebs Forst als das Bundesland mit der höchsten Waldbrandgefährdung in Deutschland. Gründe dafür sind die ausgedehnten Kiefernwälder, geringe Niederschlagsmengen und leichte Sandböden. In der aktuellen Waldbrandsaison wurde die Feuerwehr in Brandenburg bis Ende Mai bereits zu 125 Waldbränden alarmiert. Besonders betroffen ist derzeit der Süden des Landes, wo laut Angaben des Umweltministeriums eine hohe bis sehr hohe Waldbrandgefahr herrscht. Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen erschweren die Löscharbeiten enorm. Zudem sind viele brandenburgische Wälder durch Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg belastet, was die Sicherheit der Einsatzkräfte zusätzlich gefährdet. Trotz dieser Herausforderungen arbeiten Feuerwehr, Katastrophenschutz und andere Helfer Tag und Nacht daran, die Brände unter Kontrolle zu bringen und die Bevölkerung zu schützen.


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