Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran spitzt sich weiter zu, während die Spannungen zwischen Teheran und Washington eskalieren. US-Präsident Donald Trump (79) forderte am Dienstag eine "bedingungslose Kapitulation“ des Irans. Doch der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ali Chamenei (86) ließ sich davon nicht beeindrucken. Am Mittwoch konterte er mit direkten Drohungen gegen die USA – ein Zeichen dafür, dass er noch immer fest im Sattel sitzt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich Chamenei an der Spitze der Islamischen Republik gehalten – durch harte Rhetorik, Unterdrückung und vor allem durch ein gigantisches wirtschaftliches Netzwerk. Laut aktuellen Schätzungen der USA hat der Ayatollah ein Vermögen von bis zu 200 Milliarden Dollar angehäuft. Doch woher stammt dieses immense Vermögen? Eine zentrale Rolle spielt dabei die mysteriöse Organisation Setad , die Chamenei zur finanziellen Grundlage seiner Macht gemacht hat. Ursprünglich als wohltätige Einrichtung gegründet, wurde sie zum Herzstück seines Regimes. Lesen Sie hier mehr:
Setad wurde wenige Monate vor dem Tod von Revolutionsführer Ruhollah Chomeini (1902–1989) ins Leben gerufen. Ihr ursprünglicher Zweck klang harmlos: Sie sollte beschlagnahmte Immobilien verwalten, um Kriegsversehrte und bedürftige Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. Doch statt wie geplant nach zwei Jahren aufgelöst zu werden, übernahm Chamenei die Organisation und baute sie zu einem gigantischen Wirtschaftsimperium aus. Statt Wohltätigkeit stand fortan Profitmaximierung im Vordergrund. Tausende Immobilien wurden systematisch beschlagnahmt – oft von Oppositionellen, religiösen Minderheiten oder Iranern im Exil. In manchen Fällen mussten die Eigentümer sogar hohe Summen bezahlen, um ihre beschlagnahmten Häuser zurückzubekommen. Gerichte, die laut Recherchen stets im Interesse Chameneis handelten, deckten diese Praktiken.
Ab den 2000er-Jahren entwickelte sich Setad zu einem undurchsichtigen Wirtschaftskonglomerat. Das Portfolio umfasste Beteiligungen in nahezu allen Branchen: Banken, Versicherungen, Telekommunikation, Energieunternehmen, Pharmakonzerne, Bauindustrie – und sogar einen Verhütungsmittelhersteller sowie eine Straussenzucht. Die USA reagierten 2013 unter Präsident Barack Obama (63) mit Sanktionen gegen Setad und 37 ihrer Tochterfirmen. Das US-Finanzministerium warf der Organisation vor, "Milliardenwerte zugunsten der iranischen Elite zu verstecken“.
Offiziell lebt Chamenei bescheiden: Er trägt einfache Gewänder, meidet öffentlich den Luxus und gibt keine Anzeichen dafür, dass er persönlich Gelder aus Setad abzweigt. Doch die Milliarden fließen direkt in die Politik, um seine Ideologie zu finanzieren. Bis heute ist Setad im Iran als wohltätige Stiftung getarnt – ein perfektes Vehikel für Chamenei, um seine Macht zu festigen. Angesichts des eskalierenden Konflikts mit Israel bleibt offen, ob Chameneis wirtschaftliches Imperium Bestand haben wird. Experten spekulieren, dass der Druck des internationalen Systems und mögliche innere Unruhen das fragile System ins Wanken bringen könnten.