Ein über zwei Meter langer und 90 Kilogramm schwerer Wels hat in einem See für Panik gesorgt. Das aggressive Tier griff am späten Freitagnachmittag mehrere Schwimmer an und verletzte mindestens fünf Badegäste. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe einer Schwimminsel, wo der riesige Fisch längere Zeit lauernd verharrte und immer wieder zum Angriff überging.
Die verängstigten Badegäste wurden von Rettungskräften des Roten Kreuzes vor Ort versorgt. Doch als das Tier auch nach mehreren Attacken keine Ruhe gab, alarmierte die Wasserwacht die Polizei. Um weitere Verletzungen zu vermeiden, wurde der betroffene Badebereich umgehend gesperrt. Da das Festivalgelände am See ebenfalls von Besuchern frequentiert war, stufte man das Tier als erhebliches Sicherheitsrisiko ein. Die Einsatzkräfte entschieden schließlich, den Wels zu töten, um die Bedrohung zu beenden. Ein Polizeibeamter schoss mit seiner Dienstpistole auf den massigen Fisch. Mit Unterstützung von zwei Anglern barg man das 90-Kilo-Tier anschließend mit einem Boot aus dem Wasser. Erst nachdem der aggressive Fisch geborgen war, konnte der Badebereich wieder freigegeben werden. Lesen Sie hier mehr:
Welse sind dafür bekannt, dass sie extrem groß werden können. Sie wachsen ihr ganzes Leben lang und erreichen unter günstigen Bedingungen eine Länge von bis zu drei Metern. Einige Exemplare werden sogar bis zu 70 Jahre alt. Der Klimawandel begünstigt ihre Ausbreitung, da die Tiere warme Gewässer bevorzugen. Forscher gehen davon aus, dass Welse mit einer Länge von 1,50 Metern oder mehr künftig in ganz Deutschland vermehrt auftreten könnten.
Aggressive Welse sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Ein berühmt-berüchtigtes Beispiel ist "Kuno, der Killerwels“ aus Mönchengladbach. In den frühen 2000er Jahren erlangte dieser Fisch internationale Bekanntheit, nachdem ihm nachgesagt wurde, einen jungen Rauhaardackel verschlungen zu haben. 2003 wurde ein toter Wels in dem Teich gefunden, in dem Kuno gelebt hatte – viele vermuteten, dass es sich dabei um den gefürchteten Fisch handelte. Der Kadaver wurde ausgestopft und in ein Museum gestellt.
Der Fall aktuell Vorfall am bayrischen Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zeigt einmal mehr, dass solche Begegnungen mit Riesenfischen nicht nur faszinierend, sondern manchmal auch gefährlich sein können. Während Naturschützer die Bedeutung der Tiere für das Ökosystem betonen, stellt die zunehmende Größe und Aggressivität von Welsen Behörden und Badegäste vor neue Herausforderungen.