Das Chaos mit dem Impfstoff nimmt offenbar kein Ende. Nun müssen sich gut 100.000 Bürger in Thüringen mit dem Impfstoff von Moderna impfen lassen, obwohl alle der für die Auffrischungsimpfungen angemeldeten Thüringer eigentlich zuvor mit Biontech geimpft worden waren. Laut Empfehlung der Stiko sollte die Booster-Impfung in diesen Fällen eigentlich mit dem gleichen Impfstoff erfolgen.
Nun jedoch gibt es Schwierigkeiten, für die der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn verantwortlich ist. Denn dieser hatte kurzfristig die Auslieferung von Biontech-Impfstoff rationiert und stattdessen gefordert den Moderna-Impfstoff zu verwenden, weil von diesem offenbar eine große Anzahl an Dosen zu Beginn des neuen Jahres ablaufen. Aus diesem Grund muss nun die Kassenärztliche Vereinigung in Thüringen umschwenken und stattdessen 100.000 Menschen in diesem Bundesland die Booster-Impfung mit Moderna ankündigen. “Uns blieb keine andere Wahl, als bereits vergebene Termine umzustellen“, bestätigt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Denn in dieser Woche seien insgesamt zwei Drittel der bestellten Dosen nicht geliefert worden.
Auch bei den Bürgern hat die kurzfristige Umstellung des Impfstoffes offenbar für Ärger gesorgt. Denn kurz nach der Bekanntgabe des Wechsels von Biontech auf Moderna haben 50 Betroffene die Impfung mit dem Moderna-Impfstoff abgelehnt. “Bei der Auffrischung können beide mRNA-Impfstoffe eingesetzt werden. Die von BioNTech und Moderna wirken nach dem gleichen Prinzip“, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung. Denn beide Impfstoff wirken nach dem gleichen Prinzip und sind auf das Spike-Protein ausgelegt. Weil die Stiko zuletzt aber beschlossen hatte, den Moderna-Impfstoff erst ab 30 Jahren zu verwenden, bekommen im Augenblick lediglich Menschen unter 30 Jahren ihre Auffrischungsimpfung mit Biontech. Bei allen anderen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es wegen der rationierten Anzahl an Biontech-Impfstoff stattdessen zu einer Impfung mit dem Moderna-Impfstoff kommt.