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17-Jähriger nach Corona-Impfung angeblich gelähmt im Krankenhaus! Realität oder Fake-News?

Seit Ende 2020 die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen hat, haben Impfgegner immer wieder versucht, die Kampagne mit Falschmeldungen zu diskreditieren. Aktuell macht eine Meldung die Runde, dass angeblich ein 17-jähriger Jugendlicher aus Lübbecke nach seiner Corona-Impfung eine Lähmung erlitten habe und im Mindener Johannes Wesling Klinikum behandelt werden soll.

17-Jähriger nach Corona-Impfung gelähmt?

Diese Meldung findet man auf dem Telegram-Kanal “AktivistMann”. Dieser beschreibt sich selbst als Blogger und Journalist. Er will von dem Fall aus der ostwestfälischen Stadt Lübbecke erfahren haben und hatte deshalb die Meldung der Lähmung eines Jugendlichen nach dessen Corona-Impfung öffentlich gemacht. Nach Recherchen von verschiedenen Medien, die diesem Fall nachgegangen sind, gilt es jedoch als sicher, dass dieser Fall frei erfunden ist. So schließt ein Sprecher der Mühlenkreiskliniken kategorisch aus, dass es in dem genannten Krankenhaus einen 17-jährigen Jungen mit Lähmungserscheinungen nach einer Corona-Impfung gibt. Auch bei der Pandemiekrisenstabsleitung des Kreis Minden-Lübbecke, der für den Ablauf der Impfungen in den Städten Lübbecke und Minden verantwortlich ist, ist von diesem erschütternden Fall nichts bekannt, wie die Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. Aus den Mühlenkreiskliniken hieß es. dass seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 1.800 Patienten wegen Covid-19 behandelt werden mussten. Davon 252 Patienten auf der Intensivstation, die allesamt ungeimpft gewesen seien. 175 Patienten seien an der Krankheit verstorben. .

In seltenen Fällen treten Nebenwirkungen auf/h3>

Allerdings kann es in seltenen Fällen tatsächlich zu Nebenwirkungen kommen. So werden sowohl im Aufklärungsmerkblatt der mRNA-Impfstoffe als auch im Aufklärungsmerkblatt der Vektorimpfstoffe die möglichen Impfreaktionen beschrieben. Außerdem werden dort auch seltene und schwere Nebenwirkungen benannt, die im Zusammenhang mit den Impfungen beobachtet wurden. Was Lähmungen betrifft, haben die Mediziner und Forscher Kenntnis davon, dass es bei der Impfung mit mRNA-Impfstoffen in seltenen Fällen zu einer akuten Gesichtslähmung kommen kann, die sich aber in allen Fällen nach einigen Wochen zurückbildet. Bei den Vektor-Impfstoffen wurde dagegen in sehr seltenen Fällen (weniger als 0,01 Prozent) das Guillain-Barré-Syndrom entdeckt, welches zu Lähmungen in Armen und Beinen, sowie Brust und Gesicht führen kann.

Fake-News wurde wohl von bekennendem Querdenker erfunden

Aus diesem Grund scheint es wahrscheinlich, dass die Geschichte von

Telegram-Nutzer “AktivistMann” frei erfunden wurde. Hinter diesem Account versteckt sich nämlich Querdenker Matthäus Westfal, der in Querdenker-Szene in Deutschland bestens vernetzt ist. So war Westfal bereits häufiger negativ aufgefallen, als er sich beispielsweise bei der Störung von Impfaktionen an Schulen beteiligt hatte, Außerdem hatte Westfal bei einem Auftritt von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet diesem ein Mikrofon unter die Nase gehalten und provokativ gefragt, ob es Konzentrationslager für Ungeimpfte geben werde. Zudem soll Westfal nach Angaben verschiedener Medien auch unter den Demonstraten gewesen sein, die sich im August 2020 unerlaubten Zutritt in den Bundestag verschafft hatten. Auf YouTube ist der Kanal des Querdenkers allerdings mittlerweile entfernt worden.

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