Gerade erst hat der Westen der Ukraine moderne Kampfpanzer zugesagt. Doch auch diese Waffenlieferungen bringt den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht dazu klein beizugeben. Bis die gepanzerten Fahrzeuge und Kampfpanzer in der Ukraine eintreffen, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Und genau diese Zeitspanne wird Putin nun versuchen zu nutzen.
Auf ukrainischer Seite ist man angesichts einer möglichen russischen Offensiven besorgt, dass man Teile des Landes, die man im Spätsommer zurückerobert hat, wieder an die russischen Besatzer verlieren könnte. Zudem sollen ukrainische Spione in Erfahrung gebracht haben, dass der russische Präsident Wladimir Putin einen neuen Marschbefehl erteilt haben soll. Angeblich hat Putin der russischen Armee befohlen die kompletten Regionen Luhansk und Donezk bis März 2023 vollständig zu erobern. Diese Information zirkulieren mittlerweile beim ukrainischen Militärgeheimdienst GRU. Die ukrainischen Spione wollen außerdem in Erfahrung gebracht haben, dass die russischen Streitkräfte zu diesem Zweck bereits Angriffsgruppen und Einheiten bilden, sowie Waffen und Ausrüstung verlegen. Allem Anschein nach wird Russland zunächst in der Region Luhansk zuschlagen, wo die Ukraine noch rund ein Drittel der Gebiete hält. Angeblich habe man diese Entscheidung getroffen, weil man in Moskau wohl verstanden habe, dass die russische Armee nicht genügend Soldaten hat, um die insgesamt 1.500 Kilometer lange Frontlinie zu verteidigen. Deshalb soll nun endgültig das Augenmerk auf Luhansk und Donezk gerichtet werden.
Selbst diese neue Forderung dürfte für die russische Armee nur schwer zu erreichen sein. denn allein im Verwaltungsbezirk Donezk müsste die russische Armee dazu insgesamt 11.300 Kilometer erobern. Dabei handelt es sich um 42 Prozent dieses Verwaltungsbezirks. Außerdem muss die russische Armee dazu deutlich mehr Soldaten an die Front schicken, um die Nachteile bei Taktik und Moral einigermaßen auszugleichen. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow er ist davon überzeugt, dass Russland zum Erreichen dieser Ziele 300.000 weitere Soldaten an die Front entsenden wird. Internationale Militärexperten haben jedoch Zweifel daran, dass die russische Armee tatsächlich eine dermaßen große Anzahl neuer Streitkräfte mobilisieren kann. Westliche Militärstrategen sind noch immer davon überzeugt, dass man im Kreml die Fähigkeiten der russischen Armee deutlich überschätzt.