Seit dem Start der Impfkampagne gegen das Coronavirus sind in Deutschland die Impfstoffe von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson&Johnson zugelassen worden. Sowohl deren Wirksamkeit als auch deren Nebenwirkungen werden vom Paul-Ehrlich-Institut genaustens beobachtet. Nun haben die Forscher der Instituts in einem Bericht neuste Zahlen veröffentlicht.
Damit die Sicherheit der Menschen in Deutschland gesichert ist, überwacht das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sämtliche in Deutschland zugelassenen Impfstoffen und Arzneimitteln. In diesem Zusammenhang werden von dem Institut dann in der Abteilung Arzneimittelsicherheit Meldungen zu unerwünschten Effekten der Impfstoffe gesammelt. Anhand dieser Daten veröffentlicht das Institut dann in regelmäßigen Abständen einen Sicherheitsbericht. Dieser enthält allem mit den Impfungen in Zusammenhang stehenden Verdachtsfälle über Nebenwirkungen und Komplikationen, die bei den Impfungen gegen Covid-19 aufgetreten sind. Bis zum Ende August waren in Deutschland nach Angaben des RKI 101,8 Millionen Impfungen in Deutschland durchgeführt worden. Aktuell sind es Stand 24. September 2021 106,6 Millionen Dosen, die verabreicht wurden. Mit Abstand die meisten Impfungen gehen auf den Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer zurück. Dahinter folgen das Moderna-Vakzin und dann Vektorvirenimpfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson.
Mit zunehmender Dauer der Impfkampagne wurden immer mehr Nebenwirkungen mit den Impfungen in Zusammenhang gebracht. Insgesamt wurdem dem PEI 156.360 Verdachtsfälle auf Nebenewirkungen oder Impfkomplikationen gemeldet. Dabei handelt es sich weitgehend um leichte Nebenwirkungen. 15.122 Fälle wurden jedoch auch als schwerwiegend eingestuft. Dies sind 9,7 Prozent aller Meldungen. Eine Reaktionen wird als schwerwiegend eingestuft, wenn der betreffende Patient im Krankenhaus behandelt werden muss, oder die Reaktion als medizinisch bedeutsam eingeordnet wird. Bei den häufigsten Nebenwirkungen handelt es sich um geringfügige Reaktionen, wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Jucken an der Einstichstelle und so weiter. Der überwiegende Teil der Nebenwirkungen sind harmlos und nicht mit ernsthaften medizinischen Problemen verbunden.
Je nach benutztem Impfstoff wurden unterschiedliche Nebenwirkungen gemeldet. Umgelegt auf die Häufigkeit der Impfungen wurden die meisten Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen beim Astrazeneca-Impfstoff gemeldet. Auf den weiteren Plätzen folgen dann die Impfstoffe von Johnson&Johnson, Biontech und Moderna. Nach Angaben des PEI handelt es sich bei einem Großteil der Nebenwirkungen um “vorübergehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen”, die auch in den klinischen Untersuchungen der verschiedenen Impfstoffe aufgetreten waren. Einige Impfstoffe können jedoch auch schwerere Nebenwirkungen auslösen. Allerdings hatten Studien zuletzt gezeigt, dass das Risiko sich nicht nur auf eine Impfung bezieht, sondern dass die beobachteten Nebenwirkungen viel häufiger auch nach einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten. Zu den schwereren Nebenwirkungen gehören Thrombosen, die in seltenen Fällen bei den Vektorimpfstoffen von Astrazeneca und Johsnohn&Johnson beobachtet wurden. Im Zusammenhang mit den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna waren vor allem bei jüngeren Leuten Herzmuskelentzündungen festgestellt worden.