Vor allem in Bayern werden in einigen Ortschaften hohe Inzidenzwerte beobachtet. Den absoluten Rekord hält dabei im Augenblick der kleine Ort Frauenneuharting im Landkreis Ebersberg. Dort ist der Inzidenzwert nämlich mittlerweile auf 2.786 angestiegen.
Ein unglaubliche Inzidenwert von 2.786 wird aus dem kleinen Ort Frauenneuharting gemeldet. Wie konnten die Zahlen nur in derartige Höhe schießen? Dazu äußert sich nun der Bürgermeister des 1.500- Einwohner-Orts, Eduard Koch (67, Wählergemeinschaft). “Wir hatten in der vergangene Woche rund 45 Neuinfektionen“, verdeutlicht der Bürgermeister. Und durch die geringe Einwohnerzahl von 1.500 Menschen komme man so schnell auf die Inzidenz von 2.700. Wie der Bürgermeister mitteilt, sei ein weiterer Grund, dass es sich bei vielen der Infektionsfälle um Personen aus 10 Großfamilien des Ortes handele. “Wenn sich da einer ansteckt, weitet sich das auf alle aus“, erklärt Koch die Lage vor Ort. Ob die Infizierten geimpft waren, ist dem Bürgermeister nicht bekannt. “Die Kita und die Schule sind weiterhin geöffnet“, bestätigt Koch.
Und Frauenneuharting scheint kein Einzelfall zu sein. Überall in Ober- und Niederbayern gehen die Infektionszahlen dramatisch in die Höhe. So haben auch die Inzidenzwerte in Rottal-Inn (1.100), Traunstein (948) und Mühldorf (795) besorgniserregende Ausmaße angenommen. Im Landratsamt Rosenheim wurde die Kontaktverfolgung vor 2 Wochen eingestellt. weil man den zunehmenden Fällen einfach nicht mehr hinterhergekommen war. Dort konzentriere sich das örtliche Gesundheitsamt jetzt “auf die Information der positiven Fälle sowie deren Haushaltsangehörige und Personen in vulnerablen Einrichtungen (z.B. stationäre Pflege)”, wie ein Sprecher bestätigte. Und auch im Landkreis Ebersberg steigen die Zahlen jetzt stark an.
“Die Meldungen über Fallzahlen überschlagen sich“, bestätigte Krisenstabs-Chefin Brigitte Keller, die bestätigte, dass die Verfolgung der Kontakte zur Zeit quasi unmöglich sei.