2022 soll das Jahr des Comebacks für den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (75) werden. Aus diesem Grund ist Trump nun in Florence (US-Bundesstaat Arizona) aufgetreten, um seine Anhänger mit einer fulminanten Rede auf sein politische Comeback vorzubereiten. Denn so will Trump die steigenden Unzufriedenheit mit der Politik seiner Nachfolgers Joe Biden ausnutzen. Dessen Popularitätswerte sind in den letzten Umfragen auf 33 Prozent gesunken.
Allem Anschein nach hat Trump auch bereits einen neuen Slogan für den Wahlkampf gefunden. Nach “Make America Great again” will Trump diesmal nicht anderes als “Save America”. Also die Vereinigten Staaten sprichwörtlich retten. So stolzierte Trump bei seinem Auftritt in Florence mit einer roten Baseballkappe, offenem Hemdkragen und einem schwarzen Mantel auf die Bühne. Dabei verteilte er Baseballkappen und zeigte sich wie immer gewohnt angriffslustig.
“Ich habe zweimal gewonnen“, behauptete Trump während seiner Rede. Er warf den Medien vor, die Menschen über den Ausgang der Wahl belogen zu haben. Dann wendete er sich aktuellen Themen zu und startete die Abrechnung mit seinem Nachfolger Biden. “Wir wussten, dass er schlecht sein wird, aber wir konnten uns niemals ausdenken, welches Desaster er ist für unser Land“, kritisierte Trump. Dann schob er Biden die Schuld für die Inflation, die steigenden Benzinpreise, für leere Regale in den Supermärkten und die vollen Betten in den Krankenhäusern wegen der Coroan-Pandemie zu. “Das ganze Land geht in die Hölle“, orakelte Trump während seines Auftritts. Wieder einmal scheint die Strategie von Trump vor allem auf die Weißen Amerikas abzuzielen. Diese Menschen würden mittlerweile bei allem benachteiligt. In diesem Zusammhang sprach Trump vom “linksgerichteten Faschismus“. Die Demokraten nannte er “radikal“ und “bösartig“. Trump warf der Regierung vor die Menschen unter dem Vorwand von Covid-19 zu drangsalieren. “Wir wollen unsere Leben zurück“, forderte Trump und forderte die Aufhebung “aller Verbote“.
Aktuell wird Trump wohl wieder auf Wahlkampftour gehen. Da es jedoch für die Wahlen zur Präsidentschaft noch zu früh ist, unterstützt er stattdessen liebe verschiedene republikanische Kandidaten für die Midterm-Wahlen. Mit seinem Einsatz will Trump erreichen, dass die Republikaner bei diesen Wahlen die Mehrheit im Kongress zurückerobern können. Dies hilft Trump persönlich aber auch dabei, seine Macht innerhalb der republikanischen Partei zu festigen. Immer wieder wird er von konservativen Politikern um Unterstützung gebeten. Und Trump scheint sich in seiner Rolle als “Königsmacher” durchaus zu gefallen. Und es positioniert ihn für die nächste Präsidentenwahl. Denn Trump unterstützt bei den Midterm-Wahlen vor allem Männer, die ihn öffentlich stützen und den Standpunkt verteidigen, dass Trump bei der letzten Wahl betrogen worden sei. Dabei geht Trump auch gegen seine internen Kritiker in der Partei vor. Diese nennt er “Rhinozerosse“. Republikaner, die ihm die Gefolgschaft verweigerten, bekommen von Trump bei den internen Wahlen einen Gegenkandidaten von Trumps Gnaden entgegengesetzt. Angesichts dieser Entwicklung verzichten viele von Trumps Kritikern gleich ganz auf eine Kandidatur.
Trump hat noch die Chance auf eine weitere Amtszeit im Weißen Haus. Und die will er nun offenbar nutzen. Aus diesem Grund werden die Auftritte Trumps sich häufen, wenn die Midterm-Wahlen in den USA im Herbst dieses Jahres anstehen.”Er wird darauf hinarbeiten, in jeder Phase des Wahlprozesses Getreue zu installieren, die ihm die Treue geschworen haben“, vermutet der Politologe Jonathan Cristol. Nach dessen Ansicht wird Trump seinen Hut für die Wahlen 2024 auf jeden Fall in den Ring werfen. “Und wenn er das tut, wird er mit Sicherheit der Kandidat der Republikaner sein“, ist sich der Politologe sicher. Insgesamt 115 Millionen Dollar soll Trump bereits für eine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt eingesammelt haben. Und Trump selbst macht aus seinen Aspirationen auch keinen Hehl. “Ich liebe mein Land, deshalb habe ich gar keine andere Wahl“, erklärte Trump zuletzt bei einem Gespräch mit dem britischen Ex-Politiker Nigel Farage (57). Und offenbar stehen seine Chancen auf eine Rückkehr gar nicht schlecht. Aktuelle Umfragen sehen Trump bei einem Duell mit Biden mit 46 zu 41,2 Prozent im Vorteil. Die Demokraten dürften also tatsächlich langsam nervös werden.