Weil die Infektionszahlen immer weiter in die Höhe gehen, hat man sich nun dazu entscheiden, die Präsenzpflicht an den Schulen vorläufig auszusetzen. Diese Maßnahme soll vorerst bis Ende Februar gelten – ziehen andere Bundesländer nach?
Ab Dienstag können die Eltern von Kindern in Berlin selbst entscheiden, ob ihre Kinder die Schulen im Präsenzunterricht besuchen oder von zu Hause ihren Projekten und Aufgaben nachgehen. Darüber informierte die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Montag. Nach Angaben der SPD-Politikerin werde diese Maßnahme bis Ende Februar gültig bleiben. So soll der
Präsenzunterricht aber weiterhin die “Regelform“ bleiben. Dies wurde auch in einer Mitteilung der Bildungsverwaltung ergänzend vermerkt. “Schulen werden allen Schülerinnen und Schülern soweit möglich Lernangebote unterbreiten. Sollten sich Eltern gegen die Präsenz ihres Kindes in der Schule entscheiden, muss das der Schule unmittelbar formlos schriftlich mitgeteilt werden“, heißt es in der behördlichen Entscheidung weiter. Damit können nun also die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. Eigentlich war geplant gewesen, so lange wie möglich am Präsenzunterricht festzuhalten. Doch dieser Standpunkt habe sich nun geändert. “Nachdem die Berliner Amtsärzte zudem in der letzten Woche in einer gemeinsamen Stellungnahme angekündigt haben, dass sie künftig an Schulen für direkte Kontaktpersonen keine Quarantäne mehr für Schülerinnen und Schüler aussprechen, ist aus Sicht von Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse eine neue Situation entstanden“, informiert die Berliner Senatsverwaltung für Bildung jetzt. Zudem waren die Infektionszahlen in den Schulen, wie überall weiter stark angestiegen.
Im benachbarten Brandenburg war die Präsenzpflicht für Schüler von verschiedenen Jahrgangsstufen schon Ende November 2021 ausgesetzt worden und soll bis mindestens bis zum Ende der Winterferien gültig bleiben. Vor allem bei den Kindern und Jugendlichen in Berlin liegen die Inzidenzwerte je nach Altersklasse im Augenblick zwischen 2.500 und 3.750. Der Inzidenzwert des gesamten Bevölkerung in der Bundeshauptstadt liegt mit 1.464.5 dagegen deutlich niedriger. Generell gehen Experten davon aus, dass die Corona-Infektionen unter Kindern und Jugendlichen größtenteils mild verlaufen. “Auch wenn die Infektionen nach Aussagen von Ärzten der Charité, von denen sich die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie beraten lässt, in den Altersgruppen der Schülerinnen und Schülern in der Regel zu keinem stationären Aufenthalt und schweren Krankheitsverläufen führen, soll den Sorgen der Eltern Rechnung getragen werden“, begründete die Bildungssenatorin nun die Aussetzung der Präsenzpflicht.