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“Geimpft, genesen oder gestorben”! Spahn warnt vor drastischer Entwicklung der Pandemie

Am Montagvormittag hat sich der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) mit einer erschreckenden Prognose über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie zu Wort gemeldet. Spahn geht davon aus, dass im Frühjahr 2022 so gut wie alle Menschen in Deutschland eine Immunität gegen das Coronavirus haben werden. “Wahrscheinlich wird am Ende des Winters so ziemlich jeder in Deutschland geimpft, genesen oder gestorben sein“, drückte sich Spahn bei seiner Prognose ziemlich drastisch aus.

Spahn warnt Impfgegner vor sicherer Infektion

Nach Spahns Meinung werde die ansteckende Delta-Variante dafür sorgen, dass “wer nicht geimpft ist, sich ohne Schutz infizieren wird in den nächsten Monaten“. Noch einmal verdeutlichte Spahn, dass eine Immunität auf jeden Fall erreicht werden wird. Entweder eben durch eine Impfung oder durch eine Ansteckung. “Wir empfehlen ausdrücklich den Weg über die Impfung“, verdeutlichte Spahn den Standpunkt der Bundesregierung. Doch am Freitag hatte Spahn die Ärzte und Experten gegen sich aufgebracht weil er angekündigt hatte, den Biontech-Impfstoff bei den Booster-Impfungen zu rationieren.

Spahn hatte diese Entscheidung gerechtfertigt, weil viele Dosen des amerikanischen Impfstoffs Moderna Anfang 2022 ablaufen. Doch offenbar war dies nicht der einzige Grund. Offenbar hatte Spahn nämlich auch nicht genügende Dosen des Biontech-Impfstoffs bestellt. Aus diesem Grund hatte Spahn den deutschen Hersteller Biontech gebeten, ihm aus der Patsche zu helfen. So wird Biontech nun offenbar 10 Millionen weitere Dosen Impfstoff außerplanmäßig liefern.

Spahn gesteht mangelnde Bestellung vom Impfstoff ein

Nun gesteht Spahn seinen Fehler bei der Bestellung auch öffentlich ein. “Ja, natürlich bemühen wir uns, die Menge der verfügbaren Dosen, auch ab nächster Woche weiter zu erhöhen”, bsteätigte Spahn, der dabei alledings keine konkreten Zahlen nennen wollte. “Leider ist der Eindruck entstanden, wir würden nur deshalb stärker auf den Impfstoff von Moderna setzen, um einen möglichen Verfall im ersten Quartal 2022 zu vermeiden.“ Dies sei nach Spahns Aussage zwar auch ein wichtiger Aspekt, doch offenbar spielt auch der Mangel an ausreichendem Biontech-Impfstoff eine wichtige Rolle. “Entscheidend ist, dass sich unser Biontech-Lager so schnell leert, dass wir ab der nächsten Woche vorübergehend nicht mehr als 2 bis 3 Mio. Dosen des Biontech-Impfstoffes pro Woche zur Verfügung stellen können für die Versorgung“, erklärte Spahn. Zudem kündigte Spahn nun an, alles auszuliefern, was man selbt geliefert bekomme. Zwischen dem Impfstoffen von Moderna und Biontech stünden 50 Millionen Dosen an Impfstoff bis zum Jahresende bereit. Wegen seiner Aussage hinsichtlich der Nutzung des Moderna-Impfstoffs für die Booster-Impfung gestand Spahn ein, dass seine Aussage für Verwirrung gesorgt habe, “Das weiß ich und das bedauere ich auch“, gab Spahn zu

Spahn manövriert sich in Biontech-Not

Wieso Spahn die Menge an Biontech-Impfstoff rationieren wollte, zeigen die Aussagen eines Sprechers des gesundheitsminsiteriums vom Sonntag. “Ab der nächsten Woche (29.11) werden wir vorübergehend nicht mehr als zwei bis drei Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs pro Woche zur Verfügung haben”, bestätigte der Sprecher. In dieser Woche werden hingegen mit 6 Millionen Dosen die doppelte Menge ausgeliefert. “Wir liefern alles aus, was da ist bzw. noch durch Lieferungen des Herstellers bis Jahresende dazukommt“, kündigte der Sprecher ebenfalls an. Im Oktober und November hatte Deutschland 10,21 Millionen Dosen Biontech-Impfstoff an die Covax-Initiative gespendet, die den Impfstoff an ärmere Länder weiterleitet. Doch die fehlen nun bei den Booster-Impfungen in Deutschland. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rügte Spahn für dessen Fehler und forderte: “Rechtzeitig so viel Impfstoff bestellen, dass es für beides reicht: die Covax-Spenden an arme Länder und für Auffrischungsimpfungen in Deutschland!“

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