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Immer mehr Impf-Durchbrüche – Biontech-Boss erklärt wann die Schutzwirkung nachlässt

In den vergangenen Woche sind die Infektionszahlen durch das Coronavirus förmlich explodiert. Mit mehr als 37.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden war am Freitag sogar der absolute Höchstwert seit dem Start der Pandemie gemeldet worden, Hier nun Antworten auf die derzeit wichtigsten Fragen zur Pandemie.

Warum sind die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen?

Die hohen Infektionszahlen der letzten Tage könnten offenbar auch mit dem Verhalten der Menschen zusammenhängen. Denn wie der

“Covid-19 Mobility Project“ der Humboldt-Universität Berlin zeigt, hatten die Bundesbürger vor allem am Halloween-Wochenende mit Allerheiligen am Montag (Feiertag in fünf Bundesländern) eine Menge Aktivitäten. Dabei sei die die Zahl der Kontakte zwischen den Menschen stark angestiegen. Gerade bei Feiern in Innenräumen könnten sich so eine Menge Menschen angesteckt haben. In Innenräumen breitet sich das Coronavirus viel leichter aus als im Freien.

Welchen Impfstoffen verzeichnen die meisten Impfdurchbrüche?

Wie das Robert-Koch-Institut meldet, ist ein Großteil der Patienten auf den Intensivstationen der deutschen Krankenhäuser noch immer ungeimpft. In den letzten 3 Wochen liegt der Anteil der ungeimpften Patienten bei 74 Prozent. Also sind aktuell rund 26 Prozent der Intensivpatienten geimpft. Am höchsten ist der Anteil der geimpften Intensivpatienten in der Altersklasse über 60 Jahren. “Daten aus der klinischen Prüfung zeigen, dass Antikörperspiegel etwa ab dem siebten, achten oder neunten Monat nach der Impfung beginnen, zu sinken, sodass es auch zu einer Ansteckung kommen kann. Wir beobachten auch, dass bei einer Ansteckung die Krankheitsverläufe bei Geimpften in der Regel moderat sind und es selten zu schweren Verläufen kommt. Und wir haben Studiendaten, die zeigen, dass ein Booster den Impfschutz wiederherstellt. Das gilt auch gegen die Delta-Variante“, bestätigt dazu Biontech-Chef Ugur Sahin. Aus diesem Grund rät die Stiko auch älteren Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen zur Booster-Impfung. Die meisten Impfdurchbrüche werden im Verhältnis bei Johnson&Johnson beobachtet. Danach kommt der Impfstoff von Astrazeneca. Am sichersten schützen Biontech und Moderna.

Wann gibt es ein Medikament gegen Covid-19?

Gerade in dieser Woche war in Großbritannien das Medikament Molnupiravir zugelassen worden. Das vom US-Pharmakonzern Merck entwickelte Medikament in Pillenform soll die Anzahl der schweren Verläufe und der Todesfälle halbieren können. Vor allem ist praktisch, dass das Medikament nicht per Infusion verabreicht werden muss.

“Das kann man zu Hause machen“, erklärt der deutsche Immunologe Prof. Carsten Watzl (50). “Man muss diese Medikamente aber sehr bald nach einem positiven Test einnehmen. Warte ich erst, bis ich mit einem schweren Verlauf im Krankenhaus bin, wirken diese Medikamente nicht mehr“, beschreibt Watzl die bestmöglich Anwendung. Außerden hatte auch das US-Unternehmen Pfizer gerade erst positive Ergebnisse eines neuen Covid-Medikaments veröffentlich, das sogar noch effektiver wirken soll, als das Medikament von Merck.

Es soll nach vorliegenden Daten nämlich sogar bis zu 90 Prozent der Todesfälle und schweren Verläufe verhindern.

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