Im Augenblick kocht die Stimmung in Zerbst in Sachsen-Anhalt sehr hoch. Dort soll nämlich angeblich ein Kind nach einer Corona-Impfung gestorben sein. Diese Falschmeldung wird in den sozialen Medien verbreitet und hat dafür gesorgt, dass die Schule, wo das Kind angeblich geimpft wurde, seitdem Drohungen erhält. Die Falschmeldung wird offenbar über Facebook von einer Person gezielt weiterverbreitet.
Gemeinsam kämpfen die Polizei von Sachsen-Anhalt und der Bürgermeister von Zerbst, Andreas Dittmann, gegen die falschen Gerüchte an. Und man muss sich nun auch noch um den Schutz der betreffenden Schule kümmern. Nachdem sich die Falschmeldung in den Medien immer weiter verbreitet habe, sollen Mitarbeiter der Schule im Internet bedroht worden sein. Aus diesem Grund wurde das Gelände der Schule am Freitag vorsichtshalber von Polizeikräften gesichert. Zu einem Vorfall kam es aber nicht. Zuvor war der Volkszorn hochgekocht, weil auf Facebook die Meldung über den Tod eines Kindes aufgetaucht war, dass angeblich nach der Impfung in der Schule gestorben sei. In der Meldung wird zudem behauptet, dass die Stadt versuchen würde diesen Fall zu vertuschen. Aus diesem Grund ist der Andreas Dittmann, der Bürgermeister von Zerbst, nun schwer verärgert. “Ich finde es erbärmlich, das Leben bzw. in diesem Fall den angeblichen Tod eines Kindes zu instrumentalisieren und in dieser Form Ängste zu schüren.”, erklärte Dittmann und bestätigte gleichzeitig, dass es keinen Todesfall eines Kindes gegeben habe. Zudem hätte es keinen Sinn, dass die Stadt angeblich etwas vertuschen möchte, für das sie gar nicht zuständig sei.
Bei diesem Fall hört für Dittmann der Spaß auf. “Diese Falschmeldung ist kein Scherz und kein Kavaliersdelikt. Es ist vielmehr eine perfide Form der Volksverhetzung, mindestens ist es aber die unterste Schublade schlechten Geschmacks”, kritisiert der Bürgermeister die Gerüchte. Ein Facebook-Beitrag des Bürgermeister wurde seit dem Vortag 204 Mal geteilt. Viele Bürger begrüßen, dass der Bürgermeister offensiv mit dem Fall umgeht und die Gerüchte öffentlich dementiert. Deshalb erhält Dittmann auch von vielen Bürgern der Stadt Unterstützung. “Ich möchte wünschen, dass so eine Person (oder Personen) gefunden und zur Rechenschaft gezogen wird”, hofft eine eine Userin, während ein weiterer Nutzer schreibt: “Es ist echt eine riesen Sauerei was sich manche in diesem Land erlauben.” Die Polizei soll nun herausfinden, wer das Gerücht in die Welt gesetzt hat. “Die Ermittlungen werden vom Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten geführt und dauern an”, schreibt die Polizei in eine aktuellen Mitteilung.