Allem Anschein nach stecken sich vor allem Kinder und Jugendliche in Deutschland zur Zeit besonders häufig mit der Omikron-Variante des Coronavirus an. In einigen Gegenden ist der Inzidenzwert in dieser Altersgruppe gar bis 5.500 nach oben geschossen. Doch dieses Zahlen werden schon bald vermutlich sinken, weil die Schulen künftig keine Prioritäten mehr bei den PCR-Tests eingeräumt bekommen. Deshalb sei laut Experten damit zu rechnen, dass Ausbrüche an Schulen und Kitas in Zukunft wohl immer seltener erfasst werden.
Aktuell werden die Corona-Statistiken von den Experten nach allen Regeln der Kunst analysiert. Dadurch ist nun zum Beispiel auch eine Inzidenzkarte entstanden, die sich nach Alter spezifizieren lässt. Dadurch kommt man zu überraschenden Ergebnissen. Nämlich zum Beispiel, dass in vielen Gegenden bei Kindern zwischen 5 und 14 Jahren Inzidenzwerte jenseits von 3.000 erreicht werden. Im Landkreis
Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern wird aktuell in dieser Altersgruppe gar eine Inzidenz von 5.447 verzeichnet. Ein Wert, den bisher noch keine deutschen Kommune zuvor erreicht hat. Immer mehr zeigt sich, dass in vielen Gegenden Deutschland mittlerweile drastische Werte bei Schüler von Grundschulen und in der Sekundarstufe gemeldet werden. Einer der Hotspots ist dabei die Stadt Potsdam, wo der Inzidenzwert bei Kinder und Jugendlichen mit 4.780 angegeben wird. Ebenfalls hoch sind die Zahlen im Landkreis Teltow-Fläming mit 4.844 und in Potsdam-Mittelmark mit 4.061. Doch auch in der Bundeshauptstadt Berlin liegt die Kinder-Inzidenz mit 3.702 erschreckend hoch. Auch andere Bundesländer wie Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Schleswig-Holstein weisen zum Teil bei den Kindern Inzidenzen von über 3.000 auf. Und nicht nur dass! Die Tendenz geht noch immer weiter nach oben.
Trotz dieser prekären Lage sollen zukünftig weniger PCR-Test an Schulen eingesetzt werden. Dies sieht ein Vorschlag der Gesundheitsminister der Länder vor. Denn wegen der Omikron-Welle will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) PCR-Tests priorisieren, weil nach Aussagen des SPD-Politikers auch die Laborkapazitäten durch Omikron an ihre Grenzen gelangen. Mit den Einsparungen der Tests in den Schulen will man angeblich sicherstellen, dass das Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen und Hochrisikopatienten weiter getestet werden kann. Offenbar hat also auch bei Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein Umdenken stattgefunden. Dieser hatte vor kurzem noch gewarnt: “Viele denken: Omikron verläuft milder, weshalb keine Durchseuchung? Die billige Impfung… Das wäre ein grosser Fehler, viele Menschen würden schwer erkranken mit oft bleibenden Schäden. Für unsere Kinder wäre es ein absolut unverantwortbares Experiment“, schrieb der Minister vor wenigen Tagen auf Twitter. Doch jetzt sind die Prioritäten offenbar anders verteilt. Aus diesem Grund kritisiert nun der Rintelner Rechtsanwalt Thorsten Frühmark: “Weniger PCR-Tests für Schüler führen jetzt dazu, dass Ansprüche nicht mehr gegenüber den Unfallkassen durchgesetzt werden können. Infizieren und nicht dafür haften. Was kommt noch?“ Beim Bund-Länder-Gipfel muss dieser Vorschlag Lauterbachs allerdings noch abgesegnet werden.