Jede Person die an Covid-19 erkrankt könnte später auch unter Langzeitfolgen durch das Virus leiden. Denn in einigen Fällen bleiben die Symptome beim sogenannten Long-Covid noch Wochen nach der eigentlichen Erkrankung spürbar. Im Fall von Post-Covid können die Beeinträchtigungen sogar noch länger andauern.
Nun ist es nämlich Forscher zum ersten Mal gelungen die Langzeitfolgen von Covid-19 im Blut nachzuweisen. Dies sei durch die erhöhten Werte von speziellen Immun-Biomarkern gelungen. Damit könnte der bisher stärkste und objektivste Beweis für eine chronische Covid-Erkrankung gefunden worden sein, wie das Wissenschafts-Nachrichten-Portal “New Atlas“ berichtet. Bei der Studie wollten Forscher aus Australien verstehen, wie das menschliche Immunsystem in den Monaten nach COVID-19 reagiert. Für diese Studie waren 147 Erkrankte in einem Zeitraum von bis zu acht Monate nach ihrer Infektion systematisch beobachtet und untersucht worden. Ihre Ergebnisse wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die aus nicht infizierten Personen oder mit anderen Coronaviren infizierten Personen bestanden hatte. Zu diesem Zweck wurden den Teilnehmern mehrmals Blutproben entnommen in denen die Forscher nach Proteinen suchten. “Diese Proteine, auch Biomarker genannt, sind Anzeichen für einen abnormalen Prozess, der durch eine Krankheit verursacht wird. Wir analysierten 31 verschiedene Biomarker, von denen wir annahmen, dass sie durch COVID-19 ‚ausgelöst‘ werden könnten“, informierte einer der Studienautoren über das Vorgehen. Bei den Covid-19-Patienten zeigten sich in den Blutwerten 6 spezielle Immun-Biomarker, die auffällig erhöht waren. Bei 20 Prozent der Covid-Patienten waren 4 Monate nach der Infektion noch immer Syptome aufgetreten.
Bei der Studie war den Forschern auch aufgefallen, dass zwei Arten von Immunzellen bei den Post-Covid-Patienten auch bis zu acht Monaten nach der Infektion deutlich erhöht geblieben waren. Hier handelte es sich um die Interferone von Typ I und Typ III. “Das sind Proteinarten, die Zellen als Reaktion auf die Anwesenheit eines Virus bilden. Diese Interferone verschwinden in der Regel nach Abklingen einer Infektion. Aber bei Patienten mit Langzeitfolgen haben wir festgestellt, dass sie über einen längeren Zeitraum vorhanden waren“, geben die Forscher der Studie bekannt. Offenbar war dies so auffällig, dass die Forscher einen Post-Covid-Patienten mit 80-prozentiger Genauigkeit nur mit der Untersuchung der Immun-Biomarkern in den Blutproben entdecken konnte. Damit wurde erstmals der Nachweis über Langzeitfolgen nach einer Covid-Erkrankung mittels der Blutwerte entdeckt.