Seit dem Beginn der Pandemie sind 4.971 Menschen im Bundesland Brandenburg an den Folgen von Corona gestorben. Nun wurde das 1. Todesopfer bei den zuletzt verbotenen Impfgegner-“Spaziergängen“ verzeichnet. Die Ursache des Todes des 53-jährigen Mannes sind bislang noch ungeklärt.
Zu dem Todesfall war es am Montagabend gekommen, als der 53-jährige Mann gemeinsam mit 200 weiteren Personen an einem sogenannten Corona-Spaziergang durch Wandlitz im Kreis Barnim “spaziert” war. Gegen etwa 20 Uhr hatten Polizisten dann die Teilnehmer dieser unangemeldete Versammlung umstellt. Anschließend waren die Personalien der Teilnehmer aufgenommen worden. Versuche die Polizeikette zu durchbrechen blieben erfolglos. Nachdem die Polizei eine Ausweiskontrolle durchgeführt hatte, waren der 53-jährige Mann und seine Frau von den Beamten zu ihrem Auto eskortiert worden. “Er zeigte keine Anzeichen von Krankheit“, erklärte Polizeisprecher Till-Justus Hille, der auch bestätigte, dass der Mann keinen Widerstand geleistet habe. Kurz vor dem Erreichen seines Autos sei der Mann dann zusammengebrochen. “Die Polizisten leisteten umgehend erste Hilfe und alarmierten Rettungskräfte. Sie brachten den Mann ins Bernauer Krankenhaus, wo er trotz aller ärztlichen Bemühungen starb“, informiert die Polizei. Wegen des Falles ist ein Todesermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder eingeleitet worden. Eine Obduktion ist angeordnet. Nach ersten Informationen soll der Mann Asthmatiker gewesen sein. Allerdings habe es sich bei dem Zusammenbruch um keinen Astmaanfall gehandelt.
Impfgegner und Verschwörungstheoretiker versuchen diesen Vorfall nun zu ihren Zwecken auszunutzen. So wurde am Dienstag ein
Handy-Video des Vorfalls hochgeladen, das angeblich zeigt, wie der jetzt verstorbene Mann von einem Polizisten zu Boden gestossen wird. Daraufhin hatte der brandenburgische AfD-Fraktionschef Christoph Berndt (65) Aufklärung verlangt. Allerdings steht dieses Video nicht mit dem Vorfall in Wandlitz in Zusammenhang, sondern wurde in Bernau gefilmt. Dort war ein Polizist von einem 69-jährigen Mann attackiert worden. Wegen dieses Falles ermittelt die Polizei gegen den 69-Jährigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt. Außerdem wird gegen den Verbreiter des Fake-Videos ermittelt. Am Abend des Montags hatte die Polizei auch in Bernau und Cottbus die Corona-Spaziergänge gestoppt, deren Teilnehmer eingekesselt und die Personalien aufgenommen. Jetzt drohen den Teilnehmern Bußgelder von bis zu 500 Euro. In Potsdam, Oranienburg und Eberswalde hatten sich dagegen mehr als 1.000 Demonstranten zusammengefunden und unbehelligt demonstriert. Diese Veranstaltungen waren allerdings auch angemeldet worden.