Kurioser Ermittlungsfall aus Oberbayern! Dort wirft die Staatsanwaltschaft Traunstein einem Theologen gefährliche Körperverletzung, Betrug und Urkundenfälschung vor. Der Mann soll in zwei Impfzentren rund 300 Personen selbst geimpft und 1.100 weitere Impfungen angeordnet haben. Erst danach war entdeckt worden, dass der Mann gar kein Arzt gewesen ist.
Weil sich ein Theologe im oberbayrischen Traunstein als Arzt ausgegeben und mehrere hundert Menschen in zwei Impfzentren in Oberbayern geimpft hatte, hat die Staatsanwaltschaft Traunstein nun eine Anklage gegen den 50-jährigen Mann erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gefährliche Körperverletzung, Urkundenfälschung und Betrug vor. Der Mann soll im Februar und März dieses Jahres etwa 300 Impfungen selbst vorgenommen und außerdem etwa 1.100 weitere Impfungen angeordnet haben. Die geimpften Personen hatten keine gesundheitliche Komplikationen bekommen, allerdings wurde trotzdem Anklage wegen Körperverletzung erhoben, da der falsche Arzt sich die Einwilligung der Menschen durch eine Täuschung erschlichen habe.
Bisher hat der Angeklagte keine Aussage zu den Vorwürfen gegen seine Person gemacht. Lediglich die Fälschung der Approbationsurkunde als Arzt wurde von dem Mann gegenüber einem Sachverständigen eingeräumt. Sollte der Mann verurteilt werden, könnte ihm sogar eine Haftstrafe drohen. Der Theologe hatte sich mit gefälschten Papieren um eine Anstellung in den Impfzentren von Rosenheim und Karlsfeld (Landkreis Dachau) beworben und hatte diese Stellen dann auch wegen der gefälschten Papiere erhalten. Zudem sei der Angeklagte im Landkreis Rosenheim auch bei mobilen Einsätzen in Alten- und Pflegeheimen beteiligt gewesen.