Sowohl die Europäische Arzneimittelbehörde EMA als auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC haben sich angesichts der aktuellen Lage mit steigenden Infektionszahlen der Corona-Pandemie für Kreuzimpfungen gegen Covid-19 ausgesprochen. Auf diese Weise sollen die Impfprogramme in den Mitgliedsländern der Europäischen Union flexibilisiert werden.
Am Dienstag haben sich die Europäische Arzneimittelbehörde EMA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC für eine Kombination von viralen Vektorimpfstoffen und mRNA-Impfstoffen ausgesprochen. Diese Art der Impfung sorge für einen gute Antikörperspiegel und zusätzlich für eine stärkere Reaktion der T-Zellen. Der Effekt einer Kreuzimpfung übertreffe damit sogar die Wirkung einer Nutzung des gleichen Impfstoffs bei beiden Grundimpfungen. Die Empfehlung gelte sowohl für die Grundimmunisierung als auch für die Auffrischungsimpfung. Ausgewertete Daten sollen zeigen, dass
heterologe Auffrischungsimpfung in Bezug auf die Immunreaktion mindestens genau so gut oder sogar besser sind, als Auffrischungsimpfung mit demselben Impfstoff.
Ein weiterer Grund, der für die Kreuzimpfungen spricht, ist die gute Verträglichkeit, die mittlerweile in mehreren Studien bestätigt wurde. Allerdings weisen die europäischen Gesundheitsbehörden auch darauf hin, das die Verwendung eines Vektorimpfstoffs bei der Zweitimpfung bisher weniger gut analysiert worden sei. Aus diesem Grund würden zu diesem Thema weitere Forschungen laufen. Zudem könnten die Kreuzimpfungen zu mehr Flexibilität führen und die Impfstoffknappheit verhindern. Von Seiten der EU will man zukünftig die nationalen Impfkampagnen der Mitgliedsländer dabei unterstützen, dass die Menschen in den europäischen Ländern so schnell wie möglich vollständig geimpft werden und somit geschützt sind. Zusätzlich sprachen sich die EU-Gesundheitsbehörden auch für die Impfungen und die nun gestarteten Booster-Impfungen aus.