Schon in den letzten Monaten war bekannt geworden, dass das Risiko auf eine Herzmuskelentzündung nach der Impfung gegen das Coronavirus mit den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech erhöht ist. Nun geht aus neuen Studien hervor, dass das Risiko bei einem Impfstoff gar höher ist, als zuvor angenommen und vor allem junge Männer betrifft.
Das Risiko einer Herzmuskelentzündung scheint nun sogar noch höher zu sein, als es Wissenschaftler angenommen hatten. Dies geht nun aus neuen Studien hervor. Besonders betroffen ist in diesem Zusammenhang der Impfstoff “Spikevax” von Moderna und in geringerem Maß auch der Impfstoff “Corminaty“ von Biontech/Pfizer. In einigen Ländern wurde nun auf die neusten Forschungsergebnisse reagiert. Seit dem letzten Freitag (3. Dezember) wird der Moderna-Impfstoff nun gar nicht mehr in Island eingesetzt, wie das Gesundheitsministerium des Landes informierte. In Finnland und Schweden wird der Impfstoff nun auch nicht mehr an Männer unter 30 Jahre verabreicht. Damit gilt dort nun die gleiche Regel wie in Deutschland. In Norwegen und Dänemark ist die Verabreichung des Modern-Impfstoff an männliche Personen unter 18 Jahren nicht mehr möglich.
Wie die Studien zeigen, sind von den Problemen mit Entzündungen des Herzmuskels vor allem junge Männer und Jugendliche betgroffen. Zwar sind die Vorfälle selten, fallen jedoch statistisch ins Auge. Zur Zeit werden die Booster-Impfungen in Deutschland ausschließlich mit mRNA-Impfstoffen durchgeführt. Zuletzt war in Großbritannien, Hongkong und Norwegen ebenfalls nach einem Bericht der “New York Times“ überlegt worden, den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer nur noch eingeschränkt bei Jugendlichen zu verabreichen. So wurde unter anderem über eine Einzeldosis statt einer Zweifachimpfung für diese Personengruppe diskutiert. Eine Studie der skandinavischen Länder hatte zuvor ergeben, dass mit “Spikevax“ geimpfte Männer ein leicht erhöhtes Risiko auf eine Herzmuskelentzündung haben. Die Studie soll in wenigen Wochen veröffentlicht werden und sei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bereits vorgelegt worden. Angeblich sollen auch Studien aus anderen Ländern zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sein.
Aus diesem Grund hatte Island nun mit dem Aussetzen des Moderna-Impfstoffs reagiert und dies mit einer insgesamt erhöhten Inzidenz von Myokarditis und Prikarditis (Herzbeutelentzündung) begründet. Island hatte mit dem Moderna-Impfstoff zuvor Menschen geimpft, die das Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson erhalten hatten. Zudem hatten auch Menschen mit Immunschwäche dort eine Booster-Impfung von Moderna erhalten. Studien aus Israel und Kanada waren ebenfalls zum Ergebnis gekommen, dass Herzprobleme in seltenen Fällen nach Impfungen mit mRNA-Impfstoffen aufgetreten waren. In 70 Prozent der Fälle war es in einem Zeitraum von wenigen Tagen nach der Zweitimpfung zu der seltenen Nebenwirkung gekommen.