Zuletzt hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) für schwangere Frauen eine klare Impfempfehlung ausgesprochen. Trotzdem zweifeln noch immer viele schwangere Frauen, ob sie sich tatsächlich impfen lassen sollen. Zumeist herrscht eine Unsicherheit, weil es immer wieder Gerüchte gibt, dass eine Corona-Impfung angeblich zu einer Fehlgeburt führen könnte. Was ist dran an diesen Gerüchten?
Experten in der Materie sind sich sicher, dass eine Impfung gegen das Coronavirus keine Gefahr erzeugt eine Fehlgeburt zu erleiden. Dies zeigt auch ein Blick auf die bislang vorliegenden Zahlen. Als allgemeine Regel gilt, das eine von drei schwangeren Frauen ihr Kind im 1. Trimester verliert. Diese Zahlen steigen auch bei geimpften Frauen nicht an, wie mittlerweile mehrere Studien belegen. Auch die Gefahr einer Frühgeburt steigt durch die Impfung nicht. Schangere Frauen, die allerdings selbst an Covid-19 erkranken, haben ein leicht erhöhtes Risiko eine Frühgeburt zu erleiden. Doch die Mediziner haben auch festgestellt, dass schwangere Frauen zur Risikogruppe gehören. Denn im Vergleich zu anderen Frauen ihres Alters haben sie ein deutlich höheres Risiko auf einen schweren Verlauf. So müssen schwangere Frauen 2- bis 5-mal so häufig auf Intensivstationen behandelt werden, wie Frauen im gleichen Alter, die nicht schwanger sind. Das Risiko künstlich beatmet werden zu müssen ist um das 2,5-fache erhöht. Zudem wurde festgestellt, dass schwangere Frauen mit Covid-19 sehr häufig Präeklampsie (Gefährlich erhöhter Blutdruck) aufweisen. Die Zahl der Todesfälle schwangerer Frauen im Vergleich zu nicht schwangeren Frau liegt gar 22 Mal höher. Wahrhaft besorgniserregende Zahlen.
Hinsichtlich des idealen Impftermins empfehlen die Mediziner den schwangeren Frauen ihre Impfungen im 2. oder 3. Trimester der Schwangerschaft durchzuführen. Beim Impfstoff empfehlen die Experten die Verwendung eines mRNA-Impfstoffes. Dabei ist es dann egal, ob der Biontech- oder der Moderna-Impfstoff verwendet wird. Studien aus den USA haben gezeigt, dass die Verwendung dieser Impfstoffe bei schwangeren Frauen sicher ist. An verschiedenen Studien hatten dort insgesamt 35.000 schwangere Frauen teilgenommen. Die Impfung schützt zudem auch das ungeborene Kind, da die Antikörper sowohl über die Nabelschnur, als auch nach dem Geburt beim Stillen über die Mundschleimhäute übertragen werden. Bei Studien der Universität Harvard war ein hoher Antikörper-Wir bei Neugeborenen von geimpften Müttern festgestellt worden.
Auch aus psychologischer Sicht bietet die Corona-Impfung einen Vorteil. Denn schließlich muss bei der Entscheidung auch immer das ungeborenen Kind miteinbezogen werden. Während die Impfung nachweislich keine Gefahr für das ungeborene Kind mit sich bringt, könnte eine Corona-Infektion in seltenen Fällen zu einer Frühgeburt führen. Aus diesem Grund hat die Impfung auch in dieser Hinsicht eine beruhigende Wirkung auf die werdende Mutter. Gerade in der Zeit unmittelbar vor und nach der Entbindung liegen die Nerven bei den Frauen sowieso blank. Da wirkt es sich positiv aus, wenn sie sich wenigsten wegen des Coronavirus keinen Kopf mehr machen müssen.