In der vergangenen Woche war es im Landkreis Cuxhaven nach der Impfung eines 12-jährigen Kindes gegen das Coronavirus zu einem Todesfall gekommen. Jetzt steht fest, dass es sich um einen tragischen Einzelfall gehandelt hat. Hier nun die Anzeichen auf die Eltern achten müssen, um normale Impfnebenwirkungen von möglicherweise schwereren Nebenwirkungen zu unterscheiden.
Nach dem Tod eines 12-jährigen Jungen, der kurz zuvor seiner 2. Impfung gegen das Coronavirus erhalten hatte, haben die Rechtsmediziner des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf die angeordnete Obduktion der Leiche durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass das Kind zum Zeitpunkt der 2. Impfung offenbar an einer nicht erkannte Herzmuskel-Entzündung erkrankt war. Nach Meinung der Mediziner war dies die wahrscheinlich Ursache des tragischen Todesfalls. Aktuell dürfen in Deutschland Kinder ab dem 12. Lebensjahr geimpft werden. Schon bald soll das Mindestalter aber wohl auf 5 Jahre gesenkt werden, wie dies bereits in den USA der Fall ist. Dann wird für Millionen Eltern eine schwierige Entscheidung anstehen. Sollen die Kinder geimpft werden oder lieber doch nicht?
Experten sich sich einig, dass die Impfung sicher ist. Denn die Ergebnisse der Studien von BioNTech/Pfizer verdeutlichen, dass es nur äußerst selten schwere oder ernsthafte Nebenwirkungen auftreten. Meist kommt es dann zu Herzmuskel- oder einer Herzbeutelentzündung. Diese Fälle werden dann meist bei Jungen beobachtet. Meist geschieht dies in den ersten Tagen nach der 2. Impfung. Unter 100.000 Geimpften traten 6 Fälle bei Jungen und nur 1 einziger Fall bei Mädchen auf. Der Tod des Kindes in Cuxhaven ist der erste bekannte Todesfall, wie das Paul-Ehrlich-Institut mitteilt. Bei dem verstorbenen Kind hat es sich um einen “Jungen mit schweren Vorerkrankungen, inklusive kardio-vaskulärer Vorerkrankung (das Herz und die Gefäße betreffend)“ gehandelt. Man kann in diesem Fall also von einem seltenen Sonderfall sprechen.
Nach den Impfungen von Kinder gegen das Coronavirus kann es zu leichteren Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen unter anderem
Reaktionen an der Einstichstelle (wie Schmerzen, Rötung oder Schwellung), oder auch körperliche Beschwerden (Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Schüttelfrost, Erschöpfung oder Fieber). Diese Reaktionen sind normal und brauchen keine ärztliche Behandlung. Allerdings gibt es andere Anzeichen, bei denen die Eltern ihr Kind unbedingt zu einem Arzt bringen sollten. Und zwar wenn die Kinder nach der Impfung über Brustschmerzen, Kurzatmigkeit,
Unterleibsschmerzen, Schwellungen in Armen oder Beinen,
ungewöhnliches Herzklopfen oder Herzrasen, starke oder anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen leiden. In diesen Fällen empfiehlt es sich die Kinder sofort zu einem Arzt zu bringen. Lanzeitfolge der Impfungen sind bisher nicht bekannt. Mediziner Prof. Klaus Cichutek, vom Paul-Ehrlich-Institut erklärt, dass Langzeitfolgen bei “Impfstoffen generell nicht bekannt“ sind.
Nun müssen die Eltern also abwägen, welches Risiko schwerer wirkt. Das Risiko, dass das Kind am Coronavirus erkrankt oder das es zu möglichen Impf-Nebenwirkungen kommt. Eine Studie hatte festgestellt, dass lediglich 2 Prozent der Kinder schwer an Covid-19 erkranken. In 0,7 Prozent der Fälle ist die Erkrankung für Kinder und Jugendliche lebensgefährlich. Unter den bisher 96.000 Topdesopfern im Verlauf der Corona-Pandemie wurden 29 Kinder und Jugendliche gezählt. Und die Risiken einer schweren Nebenwirkung durch die Impfungen ist sogar noch geringer. Sie beträgt je nach Geschlecht zwischen 0,00001 und 0,00006 Prozent. Rein rechnerisch macht in dieser Hinsicht die Impfung also einen Sinn. Deshalb hat auch die Ständige Impfkommision im August nach langen Zweifeln auch für eine Impfempfehlung für die Kinder ausgesprochen.