Die Booster-Kampagne hat in Deutschland enorm an Fahrt aufgenommen und vermeldet Rekordwerte. Zudem sind nun mindestens 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft. Doch trotzdem ist die Lage weiter dramatisch! Denn die Zahl der Todesopfer durch Covid-19 steigt auch weiter an.
Trotz der positiven Zahlen bei den Impfungen, wo mittlerweile fast
25 Millionen Booster-Impfungen verabreicht wurden, gibt es aber etwas, was den Behörden große Sorgen bereitet. Denn die Anzahl der Todesopfer durch das Coronavirus steigt vor allem bei den Über-60-Jährigen stark an. Zudem hat die Boosterung bisher auch für keine Entlastung auf den Intensivstationen gesorgt. “Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle an oder mit Corona ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um 19% auf 2700 gestiegen. Nach wie vor steigen die Todesfallzahlen deutlich, noch dazu mit steigenden Anstiegsraten“, informiert Statistiker Prof. Christian Hesse von der Universität Stuttgart. “Die Lage auf den Intensivstationen ist in der Nähe der Belastungsgrenze und wird sich weiter dramatisieren“, zeigt sich Hesse sehr pessimistisch, was die weitere Entwicklung der Lage angeht. Doch sollten die Impfungen und die Booster-Kampagne die Zahl der Todesfälle nicht drastisch senken?
Einer der Gründe für die dramatische Situation scheint darin begründet zu liegen, dass der Impfschutz bei vielen Personen, die vor einigen Monaten geimpft wurden, bereits nachlässt. Dadurch steigt die Gefahr auf Impfdurchbrüche. Besonders für ältere Menschen eine Gefahr, bei denen die Impfungen bereits einige Zeit zurückliegen. Von den in Deutschland geimpften Personen haben aktuell erst ein Drittel eine Booster-Impfung erhalten. “Die Impfeffektivität gegen symptomatische Infektionen beträgt in der Altersklasse der 12-17-Jährigen etwa 90% bei den über 18-Jährigen nur noch 70%“, zeigt Statistiker Hesse aus. “Eine neue Studie aus Israel zeigt aber, dass schon drei Monate nach der Zweitimpfung der Impfschutz stark abnimmt, und sich das Ansteckungsrisiko danach pro Monat verdoppelt. So lässt sich auch die größer werdende Zahl von Impfdurchbrüchen und Todesfällen von Geimpften in der Altersklasse 60+ erklären“, erklärt der Statistiker, warum die Anzahl der Todesopfer in den letzten Wochen wieder stark ansteigt. Denn die Impfungen bieten zwar einen hohen, aber keinen perfekten Schutz gegen eine Ansteckung.
Zuletzt hatte das RKI in seinem Wochenbericht angegeben, dass in den letzten Wochen die Zahl der Impfdurchbrüche erheblich angestiegen sei. So schreibt das Robert-Koch-Institut in seinem Bericht zur 49. Kalenderwoche: “Der hohe Infektionsdruck in der Bevölkerung bleibt auch in der 49. KW bestehen. Alle Altersgruppen bis zu den 59-Jährigen tragen mit hohen Inzidenzwerten bei. Dies zieht weiterhin unvermeidlich viele schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle nach sich und macht das Auftreten von Impfdurchbrüchen wahrscheinlicher.“ Mehr als 45 Prozent der Todesopfer in den letzten 4 Wochen waren über 60 Jahre alt und geimpft. Und dass, obwohl die Impfquote in dieser Altersklasse 88 Prozent beträgt. Doch selbst diese Statistik zeigt den hohen Schutz der Impfstoffe. Denn je größer die Anzahl der Geimpften, umso größer wird auch der Prozentsatz der Menschen, die trotz der vollständigen Impfung sterben. “Im Extremfall bei einer Impfquote von 100% wäre auch der Anteil der Verstorbenen mit Impfdurchbruch 100%, da die Impfstoffe keinen 100%-igen Schutz bieten“, heißt es dazu im RKI-Bericht.