Bei einem Selbstmord in Hamburg hat ein Rentner (89) das hochgiftige Pflanzenschutzmittel E605 benutzt, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Dadurch brachte der Mann offenbar aus Unwissen auch die Menschen in Gefahr , die seine Leiche entdeckt und abtransportiert hatten. Insgesamt 11 Einsatzkräfte mussten im Anschluss an die Bergung der Leiche im Krankenhaus untersucht werden.
Am Montag hatte ein Verwandter einen leblosen Mann gegen etwa 13 Uhr im Bett seines Hauses in Hamburg am Kirchwerder Elbdeich gefunden und dann die Rettungskräfte alarmiert. Als diese am Ort des Geschehens angekommen waren, bemerkten sie vor Ort sofort eine hochgefährliche Situation. Denn auf dem Nachtisch des Mannes hatten sie eine Flasche mit dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel E605 entdeckt. Diese hatte der tote Rentner offenbar zu sich genommen und sich anschließend erbrochen. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Schnell war festgestellt worden, dass es sich bei dem gefundenen Gift tatsächlich um E605 handelt. Aus diesem Grund mussten nach dem Einsatz 11 Personen ins Krankenhaus, um vorsorglich untersucht zu werden, dass diese sich nicht unfreiwillig vergiftet hatten. Zum Glück hatten sich die Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute nicht mit dem gefährlichen Gift verseucht. Zum Abtransport der Leiche musste der Körper mittels einer Drehleiter aus dem Obergeschoss abtransportiert werden. Ein Abtransport durch das Haus war wegen der sperrigen Schutzanzüge der Rettungskräfte nicht möglich.
E 605 ist auch unter dem Namen Parathion bekannt und wurde bereits in den 40er Jahren entwickelt. Weil es zuverlässig gegen Insekten wirkt aber die Pflanzen nicht beeinträchtigt, wurde es als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. E605 gilt als Kontaktgift und darf daher auf keinen Fall mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Seit 2001 ist der Verkauf und die Verwendung von E605 in der gesamten EU verboten. Früher war das Gift unter anderem auch unter der Bezeichnung “Schwiegermuttergift” bekannt. Das hochgiftige Pflanzenschutzmittel wurde oft für Morde und Selbstmorde benutzt.