Größter deutscher Hersteller Viessmann verkauft Wärmepumpensparte an US-Konzern
Die Diskussion um das umstrittene Heiz-Gesetz von Robert Habeck hat die Wärmepumpe in aller Munde. Doch während Viessmann bislang zu den Gewinnern der Klimawende gehört hat, verkauft das nordhessische Familienunternehmen nun seine Wärmepumpensparte für rund elf Milliarden Euro an den US-Konzern Carrier Global. Die verbleibende Viessmann-Gruppe wird im Gegenzug einer der größten Anteilseigner des US-Konzerns.
Viessmann als Gewinner der Klimawende
Mit rund 14.500 Beschäftigten hatte Viessmann im Jahr 2022 einen um 19 Prozent gestiegenen Umsatz von 4 Milliarden Euro berichtet. Entscheidender Treiber war das dynamische Wachstum bei Wärmepumpen, die schnell konventionelle Heizungen ablösen sollen. Das Unternehmen hatte im Mai 2022 Investitionen von rund einer Milliarde Euro in diesem Bereich bekannt gegeben. Firmenchef Max Viessmann hatte den Erfolg des Unternehmens Anfang Februar als "Möglichmacher der unabhängigen Energiewenden" bezeichnet.
Verkauf gegen Aktien und Barmittel
Mit dem nun anvisierten Teilverkauf gegen Aktien und Barmittel würde das Familienunternehmen im Carrier-Konzern aufgehen und eine deutlich höhere Kapitalkraft erlangen. Schnelleres Wachstum würde möglich, hieß es in Unternehmenskreisen. Der Unternehmenssitz soll dem Vernehmen nach in Allendorf an der Eder bleiben.
CDU: "Wichtig ist, dass auch weiter in Deutschland produziert wird"
Die Wirtschafts-Sprecherin der CDU Julia Klöckner begrüßt das Engagement von Viessmann in innovativen Technologien für die Energiewende. Sie mahnt jedoch, dass es wichtig sei, auch weiterhin in Deutschland Technologien für die Energiewende zu produzieren. Hier sei der Bundeswirtschaftsminister in der Pflicht, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Die Entscheidung von Bosch, die Wärmepumpenproduktion nahe der deutschen Grenze in Polen aufzubauen, werfe erste Schatten, so Klöckner. "Kein Wunder, wenn Deutschland nur noch Schlusslicht bei den Standortbedingungen ist."